Eine Verstauchung oder Distorsion ist eine Bänderverletzung im Bereich eines Gelenks oder einer Gelenkkapsel. Verursacht werden Verstauchungen zumeist durch eine plötzliche gewaltsame Überdehnung. Nicht alle Menschen sind gleichermaßen anfällig für eine solche Bänderverletzung. Leistungssportler, ältere Menschen und Übergewichtige können sich eine Verstauchung besonders leicht zuziehen. In der Vergangenheit bereits gestauchte Glieder sind ebenfalls anfälliger für eine neuerliche Verletzung der gleichen Art. Intensive sportliche Aktivität ohne vorheriges Aufwärmen, unzureichendes oder unangemessenes Training, Muskelschwäche, Untergrund, der hinsichtlich seiner Qualität zu wünschen übrig läßt, unangemessenes Schuhwerk… diese und andere Faktoren können Verstauchungen und Gelenkverdrehungen bewirken.
Charakteristisch für die Verstauchung ist die Schwellung des betroffenen Gelenks, das schmerzt und in manchen Fällen einen Bluterguß zeigt. Wie schwer eine Verstauchung ist, wird anhand der Beschwerden bzw. Symptome gemessen. Im Falle einer leichten Verstauchung ist der Schmerz erträglich, so daß die betroffene Person noch Bewegungen durchführen kann. Die Schwellung zeigt sich meist erst Stunden später, manchmal auch erst am Tag nach dem Unfall. Die Überdehnung der Bänder zeigt dabei keinen Bluterguß.
Bei der mittleren Verstauchung ermöglicht der Schmerz nurmehr eingeschränkte Bewegungsfreiheit, das Gelenk schwillt binnen weniger als 4 Stunden an und zeigt einen blauen Fleck. Ist die Verstauchung noch schwerer, “knackt” das verletzte Gelenk bei dem Versuch der Bewegung, die im übrigen wegen des starken Schmerzes kaum möglich ist. Bei einer schweren Verstauchung kommt es binnen weniger Minuten zu einem blauen Fleck und einer starken Schwellung des Gelenks.
Die Behandlung mit Globuli ist sinnvoll, solange die Verletzung keinen Muskel in Mitleidenschaft gezogen hat. In diesem Fall kann man ohne weiteres zu homöopathischen Streukügelchen greifen. Die Dosierung liegt im Allgemeinen eine Woche lang bei dreimal täglich 3 Globuli, die unter die Zunge gelegt werden, wo man sie langsam zergehen läßt. Am häufigsten verschrieben wird Arnica C9, ein Homöopathikum, daß die Gefahr des Blutergusses vermindert.
Dem schmerzenden und geschwollenen Gelenk hilft am ehesten Bryonia C5. Ruta C4 wird verordnet, wenn die Verletzung besonders dicht am Knochen liegt oder einen Knochen berührt. Ruta kann mit Arnica C9 assoziiert werden (stündlich 5 bis 6 Globs.). Häufig wiederkehrende Verstauchungen durch unzureichende oder falsche Belastung kann man mit Natrium carbonicum C9 oder Calcium fluoratum C9 behandeln: 3 Globuli, dreimal täglich, zwei Wochen lang.
Für eine lokale Behandlung wird das geschwollene Gelenk sanft mit entzündungshemmender Arnica-Salbe eingerieben. Schmerzlindernd wirkt das folgende Hausrezept auf der Basis von ätherischen Ölen: 8 ml Helichrysum italicum, 5 ml Caulophyllum und 2 ml Laurus nobilis mischen und zwei bis drei Tage lang dreimal täglich auf die schmerzende Stelle auftragen. Ledum C4 als Kompresse wirkt hervorragend bei kalten und gefühllosen Gliedern.
Ein Arztbesuch ist bei einer Verstauchung angezeigt, wenn der Schmerz unerträglich ist oder nach einer Woche noch immer besteht, wenn das verletzte Gelenk nicht bewegt werden kann oder verrenkt ist. Besteht die Gefahr eines Knochenbruchs, können nur Röntgenaufnahmen oder andere bildgebende Diagnoseverfahren Aufschluß darüber geben, in welchem Zustand das betroffene Gelenk und seine Bänder sind. Zeigt die homöopathische Behandlung nach zwei Tagen Anwendung keinerlei Wirkung, sollte ein Osteopath zu Rate gezogen werden. Dieser wird in einem solchen Fall am ehesten in der Lage sein, die Hauptverletzung zu therapieren.
- Arnica montana
- Calcium fluoratum
- Rhus toxicodendron
- Ruta graveolens
- Tendinitis, Sehnenentzündung
- Trauma, Unfallverletzung
Gut zu wissen: Zur Behandlung einer Verstauchung empfohlene homöopathische Heilmittel sind überaus effektiv in ihrer Wirkung. Sie helfen bei der Ausheilung der Verletzung und beschleunigen die Rekonvaleszenz des Patienten. Manche dieser Homöopathika präsentieren sich in Form von Globuli, andere als Gels oder Salben, die auf das verletzte Gelenk aufgetragen werden.