Bei der vegetativen Dystonie handelt es sich um eine Erkrankung des vegetativen Nervensystems. In weigen Worten gesagt äußert sich vegetative Dystonie in einem Verlust der Spannkraft der Muskeln. Es kommt zu unwillkürlich auftretenden Verkrampfungen und schmerzhaften Krämpfen, die vom Gehirn ausgehen, unbeeinflußbar sind und alle Muskeln betreffen können. Um die Schmerzen zu lindern, nimmt der Betroffenen oft Fehlhaltungen ein. Die vegetative Dystonie kann im Bereich des Nervus vagus, dem 10. Hirnnerv, entstehen. Sie erstreckt sich dann auf verschiedene Organe – Kehlkopf, Rachen, Leber, Herz, Gedärme und Magen. Im Falle einer vegetativen Dystonie der parasympathischen und sympathischen Innervation zeigt der Patient eine Zunahme oder Abnahme der Spannkraft seiner Muskeln.
Die Betroffenen fühlen zu Beginn der Erkrankung hauptsächlich bei Körperbewegungen Schwindelgefühl und Kopfschmerzen. De facto bedeutet dies einen Rückgang des Blutdrucks. Die Pathologie kann zu einem Gefühl von Trockenheit (trockener Mund, trockene Augen) oder ganz im Gegenteil zu starkem Schwitzen insbesondere im Bereich des Rumpfes und Gesichts führen. Liegt der vegetativen Dystonie eine Störung in der Funktion des Nervus vagus zugrunde, leidet der Kranke unter Umständen immer wieder unter Verstopfung oder ganz im Gegenteil stets wiederkehrenden Durchfällen. Urogenitalbeschwerden sind weitere Symptome der Pathologie. Vegetative Dystonie bedeutet häufig auch, das die Atmung erschwert ist, wodurch sich für die Betroffenen wiederum Leistungsschwäche und Abgeschlagenheit ergeben. Tachykardie (zu schnelle Pulsfrequenz) im Wechsel mit Bradykardie (zu langsamer Herzschlag) sind Anzeichen für eine entstehende vegetative Dystonie.
Vegetative Dystonie unter Beteiligung des Nervus vagus kann mit Aconitum napellus und Ignatia amara behandelt werden. Von beiden Mitteln wird zum Zeitpunkt der Krisen zu je drei Globuli in den Potenzen C15 gegriffen. In bestimmten Fällen wird Ignatia C5 verordnet werden, ist dann dreimal täglich zu je 2 Globuli zu nehmen.
Bei Muskelkontraktionen, die mit Magenkrämpfen, Verkrampfungen der Atemorgane oder des Darmtrakts einhergehen, lautet das empfohlene Homöopathikum Cuprum metallicum C5. Täglich drei Globuli in einer Einzelgabe nehmen. Diese Behandlung paßt ebenfalls zu Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung überempfindlich und geschwächt sind oder zu Konvulsionen neigen.
Zieht die Erkrankung psychomotorische Unruhe mit sich, die zu sexueller Überaktivität des Betroffenen führt und sich steigert, sobald er berührt wird, sollte täglich zu einer Gabe bzw. 3 Globuli Hyoscyamus niger gegriffen werden. Das gleiche Mittel in der gleichen Dosierung wirkt, wenn die psychomotorische Erregung bei der weiblichen Patientin während ihrer Regelblutung zu unersättlichem sexuellen Verlangen führt.
Die vegetative Dystonie wird oft überhaupt nicht bemerkt. Treten die Muskelkontraktionen und Verspannungen allerdings häufiger auf, so daß sie störend werden, sollte möglichst umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Halten die Krämpfe und Verkrampfungen immer länger an, sollte ebenfalls ein Arzttermin vorgesehen werden, um eine klare Diagnose zu erhalten und damit eine korrekte Therapie zur Ausschaltung der Symptome einleiten zu können.
- Ignatia amara
Gut zu wissen: Die in der Behandlung von vegetativer Dystonie verschriebenen homöopathischen Arzneimittel stabilisieren den Herzrhythmus und den Blutdruck. Sie helfen ebenfalls die Krampfmomente vermeiden und beruhigen in bestimmten Fällen die Schmerzen.