Ohne Verdauungssystem könnte der Mensch nicht leben. Der Verdauungsapparat ist sozusagen eine der beiden Achillesfersen seines Daseins und Wohlbefindens und Symptomträger so manchen Krankheitszustands. Verschiedene Leiden können in der Tat zu akuten ebenso wie chronischen Störungen des Verdauungstrakts führen. Dazu gehört auch Durchfall, auch Diarrhoe genannt. Durchfall – während er für den Erwachsenen unangenehm und stressig ist und immer ungelegen kommt, kann er für den Säugling gefährlich und geradezu lebensbedrohend werden. Man sollte daher stets versuchen, ihn möglichst schnell unter Kontrolle zu bekommen.
Jeder durchlebt ab seinen ersten Lebensmonaten bis zum Erwachsenenalter irgendwann einmal Durchfall. Solche Folgen von Störungen des Verdauungsapparates sind häufige krankhafte Zustände, für den Betroffenen sind sie jedoch äußerst unangenehm und sogar demütigend. Für Durchfallgeschehen gibt es unzählige auslösende Faktoren, in der Regel sind sie nur die Folgen einer störenden Substanz oder eines “Fremdkörpers” im Verdauungstrakt. Parasiten, Mikroben und Viren sind in der Tat die Hauptverursacher von Durchfall. Die Aufnahme verdorbener Lebensmittel beispielsweise macht den Organismus anfällig für infektiöse Angriffe. Lebensmittelvergiftungen gelten als die häufigste Ursache für Durchfall. In manchen Fällen kann man Durchfall aber auch auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten durch Intoleranz oder Allergie zurückführen. Durchfall kann ferner eine Nebenwirkung der Einnahme von Medikamenten sein. In sehr seltenen Fällen ist Durchfall die Folge von extremer psychischer Belastung, von Streß oder auch intensiver Anspannung und Nervosität. Babys leiden oft während des Zahnens und der damit verbundenen erhöhten Speichelproduktion unter Durchfall. Je nach Ursache können Durchfälle akut oder chronisch sein, in wenigen Tagen vorüber gehen oder deutlich länger andauern.
Durchfall (Diarrhö) ist das häufige Absetzen von zu flüssigem Stuhl bzw. bei Stuhlgang, dessen Häufigkeit beim gesunden Menschen von den individuellen Gewohnheiten deutlich abweicht. Die Betroffenen verspüren starken Stuhldrang, die Stuhlfrequenz ist deutlich erhöht. In der Medizin spricht man von Durchfall, wenn täglich mehr als dreimal breiiger bis wässriger Stuhl von gelber bis grüner Farbe abgesetzt wird. Der Patient klagt häufig über Schmerzen im Unterleib und über Bauchschmerzen. Hierbei handelt es sich um eine unspezifische Allgemeinsymptomatik. Für eine exakte Diagnose müssen weitere Symptome hinzugezogen werden. In Verbindung mit Durchfall kommt es häufig zu Übelkeit, Erbrechen und Fieber. In manchen Fällen fühlt sich der Betroffene besonders abgeschlagen und müde, manchmal klagt er über Blähungen und Völlegefühl.
Für jede Art von Durchfall gibt es homöopathische Mittel, noch viel wichtiger ist aber die Aufnahme von Flüssigkeit. Vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern führt Durchfall nämlich extrem rasch zu Austrocknung und Elektrolytverlust. Es gibt diverse, auf die verschiedenen Krankheitssymptome abgestimmte homöopathische Präparate, mit denen man Durchfälle relativ schnell in den Griff bekommt. Bei Durchfall als Folge des Verzehrs von Obst hilft Oleander (Nerium oleander) ganz vorzüglich. Wenn die Beschwerden von Kälte und Luftzug am Bauch ausgelöst wurden, bringt Eisenhut (Aconit) bessere Ergebnisse. Kleinkinder, die durch das Zahnen an Durchfall erkranken, sollten von den Eltern Podophyllum (Maiapfel) verabreicht bekommen. Podophyllum ist auch dann bestens geeignet, wenn der Stuhl von gelber Farbe (Galle) ist und der Patient von Krämpfen und Schüttelfrost gepeinigt wird. Magnesia carbonica ist besonders wirkungsvoll, wenn der Säugling unter Durchfall leidet. Der Stuhl ist wässrig und grünlich und riecht extrem übel.
Das Homöopathikum China erweist sich als das richtige Mittel, wenn der Durchfall eine Folge der Einnahme von Medikamenten wie z.B. Antibiotika ist. Das gleiche Mittel kann auch bei schmerzlosem, aber ermüdendem Durchfall helfen, der von Blähungen im ganzen Bauchraum begleitet ist. Verstärkt sich der Durchfall nach den Mahlzeiten, wird zur Einnahme von Natrum sulphuricum geraten. Bei Durchfall nach übermäßigem Genuß von Alkohol oder der Einnahme von Abführmitteln ist meistens Nux vomica die Lösung. Schmerzhafter und brennender Stuhlgang mit Erbrechen von gelblich-grüner Galle findet in Iris versicolor am ehesten Linderung. Streßbedingter Durchfall schließlich kann durch die Einnahme von Gelsemium gut behandelt werden, bei einer Lebensmittelvergiftung hilft Arsenicum album.
Die Therapie bei Durchfallerkrankungen ist gleichzeitig simpel und kompliziert, wenn sich bestimmte Alarmsignale zu den allgemeinen Anzeichen gesellen. In solchen Fällen ist der Arztbesuch unumgänglich. Zumeist schaffen die richtigen Medikamente schnell Abhilfe. Vor allem Säuglinge und Kleinkinder, die bei einem Durchfall starken Gewichtsverlust zeigen, extrem müde sind und dauernde Schläfrigkeit zeigen, sollten unbedingt einem Arzt vorgestellt werden, in manchen Fällen ist sogar ein Krankenhausaufenthalt vorzusehen. Anhaltender Durchfall, der sich auch nach drei Tagen der Behandlung nicht stoppen läßt, muß ärztlich abgeklärt werden. Auch, wenn dem Stuhl Schleim oder Blut beigemengt ist, sollte der Betroffene auf den Arztbesuch nicht verzichten. Viele Tropenkrankheiten übrigens können akuten Durchfall zur Folge haben und sollten nicht durch Selbstmedikation behandelt werden. Wer nach einem Aufenthalt in einem Risikogebiet Anzeichen von Durchfall zeigt, sollte besser umgehend einen Arzt aufsuchen.
- Aconitum napellus
- Antimonium crudum
- Argentum nitricum
- Arsenicum album
- Baptisia tinctoria
- Bovista
- Calcium phosphoricum
- China officinalis
- Colocynthis
- Croton tiglium
- Cuprum metallicum
- Dulcamara
- Eberthinum
- Gelsemium sempervirens
- Jodum
- Ipecacuanha
- Kalium bromatum
- Magnesium phosphoricum
- Mercurius dulcis
- Mercurius solubilis
- Natrium sulfuricum
- Parathyphoidinum
- Petroleum
- Phosphoricum acidum
- Podophyllum peltatum
- Rheum officinale
- Sanguinaria canadensis
- Sulfur
- Tuberculinum
- Veratrum album
- Gastroenteritis, Magen-Darm-Grippe
- Erbrechen
Gut zu wissen: Bei Durchfall können homöopathische Mittel sehr gut helfen. Sie sind grundsätzlich weniger aggressiv als allopathische Mittel, aber ebenso wirkungsvoll. Im übrigen ist die homöopathische Behandlung vieler Leiden völlig gefahrlos und nebenwirkungsfrei. Bei den meisten Durchfallerkrankungen hat sich die Homöopathie in der Praxis bewährt.
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