Ängstlichkeit ist ein Sammelbegriff für Gefühle, die sich in Beklemmung, Furcht, Panikattacken, Phobien und dergleichen äußern. Menschen, die von Natur aus ängstlich sind, zeigen bei der Konfrontation mit dem Angst auslösenden Element oder Ereignis körperliche Reaktionen wie eine erhöhte Herzfrequenz oder ein unregelmäßig schlagendes Herz, Kurzatmigkeit und Schweißausbrüche. Ängstlichkeit als Persönlichkeitsmerkmal in einem fortgeschritteneren Stadium kann zu einem krankhaften Angstzustand werden. Dazu gehören zum Beispiel Panikattacken, Phobien und andere primäre Angststörungen. Schwerwiegende Angststörungen, welcher Art sie auch sein mögen, lassen sich heutzutage mit einer Vielzahl von Medikamenten in den Griff bekommen. Üblicherweise werden Anxiolytika (angstlösende Medikamente), Neuroleptika (antipsychotisch wirkende Arzneimittel), Tranquilizer (Beruhigungsmittel) und andere Antidepressiva verschrieben. Auch die Homöopathie schlägt verschiedene Therapieformen vor. Grundvoraussetzung für die erfolgreiche Behandlung von Angststörungen ist allerdings, daß erkannt wird, welche Form von Angst überhaupt vorliegt. Die Therapie kann nur dann korrekt geplant werden, wenn sie das soziale Umfeld des Patienten einbezieht und seinen Lebensstil, vor allem aber auch physiologische Krankheitszeichen, berücksichtigt.
Ängstlichkeit ist eine Reaktion des Bewußtseins, ein Zustand von Besorgnis und alltäglichen Befürchtungen, von als bedrohlich empfundenen Situationen. Angst kann rational begründbar sein, stellt dann das Ergebnis auf eine nahende Gefahr dar, oder ein irrationaler und diffuser Kontrollverlust angesichts einer plötzlicher Bedrohung von außen. Angstreaktionen sind völlig normal und Teil unseres Gefühlslebens. Angst ist gewissermaßen ein Regulator unseres Körpers vor Gefahr und damit auf keinen Fall krankhaft. Bei einer persönlichen Neigung zu Angstzuständen, Furcht vor Ungewissem, plötzlichen Panikanfällen kann Angst aber krankhaft werden und einem dann das Leben unter Umständen zur Hölle werden lassen. Ängstlichkeit und ständige Furcht vor bestimmten Situationen können unverhältnismäßige Proportionen annehmen, den totalen Verlust der Kontrolle über den eigenen Körper zur Folge haben und den Betroffenen in einen Zustand permanenter Anspannung versetzen. . Mit Angstzuständen assoziierte Symptome sind zum Beispiel Ruhelosigkeit, eine gesteigerte Sorgenbereitschaft, ein Gefühl der Beengung, Flimmern vor den Augen und Schwindelanfälle. Manche Angstpatienten berichten von Herzrasen, andere von ständiger Muskelanspannung und andauernder Müdigkeit.
Häufig ist Angst die Reaktion des Körpers auf ein bevorstehendes wichtiges Ereignis. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die Prüfungsangst, also die einem Vorstellungsgespräch oder einer Klassenarbeit vorausgehende Angst. Sie ist in der Regel von großer Unruhe und unvorhersehbaren Reaktionen des Betroffenen begleitet. Die ideale homöopathische Antwort auf diesen Angstzustand lautet Argentum nitricum oder Arsenicum album. Beide Mittel verschaffen nicht nur mehr Ausgeglichenheit und innerliche Ruhe, sondern lindern auch Begleiterscheinungen wie Durchfall und Schwindel. Wirkt der Patient besonders entmutigt, fast depressiv, wird der erfahrene Homöopath eher Psorinum verschreiben, um nicht einen Zustand der Verzweiflung auszulösen. Phosphoricum acidum hilft dem Angstpatienten, der während der Attacke verstärkt schwitzt und zu Schweißausbrüchen neigt.
Hypochondrie, auch “hypochondrische Störung” genannt, bezeichnet ein übersteigertes Krankheitsempfinden, eine ausgeprägte, aber unbegründete Furcht vor schweren Erkrankungen. Der Hypochonder ist ein “eingebildeter Kranker”, er ist stets um seine Gesundheit besorgt und schon die kleinste Veränderung an oder in seinem Körper ruft in ihm die feste Überzeugung hervor, er sei schwer erkrankt und mit Sicherheit bereits in Kürze dem Tod geweiht. Zur Behandlung dieser und anderer zu den psychischen Störungen gehörenden Form von Angst verschreiben Homöopathen in der Regel Aconitum oder Calcium carbonicum. Diese beiden homöopathischen Arzneimittel wirken beruhigend und angstlösend. Besonders hilfreich sind sie, wenn der hypochondrische Angstzustand den Betroffenen anfallsartig überfällt oder wenn es sich um eine obsessive Angst handelt. Bei Angstkrisen, die vor allem nachts auftreten, kann man prinzipiell auf Aconitum zurückgreifen, auch dann, wenn der Patient im Schlaf Wahnvorstellungen zeigt.
Auch Kinder können behandlungsbedürftige Angstzustände zeigen. In den meisten Fällen machen sie sich durch krankhafte Schüchternheit und Reizbarkeit bemerkbar. Bei Angststörungen im Kindesalter empfehlen Homöopathen in der Regel Ambra grisea, das den kleinen Patienten mehr Vertrauen in die eigene Person bringt und ihnen ihre Nervosität nimmt. Das Kind wirkt ausgeglichener, löst sich aus seiner Isolation und kann leichter auf seine Mitmenschen zugehen. Teenager und Jugendliche können ihre Gefühlswelt dank Gelsemium besser unter Kontrolle bringen. Die Angsttherapie mit Gelsemium bringt nebenbei noch Besserung bei unangenehmen körperlichen Begleiterscheinungen, zu denen etwa ein aufgedunsenes oder durch große Schüchternheit stark gerötetes Gesicht gehört.
Angstzustände können eine Reaktion auf extreme seelische Belastungen sein. Auslöser können Ereignisse wie z. B. eine Scheidung, der Tod eines nahestehenden Menschen, eine Vergewaltigung… sein. In einem solchen Fall wird der behandelnde Homöopath zur Einnahme von Ignatia raten. Das Mittel hilft besser über posttraumatische Belastungsstörungen und die damit einhergehenden Angstzustände hinwegzukommen.
Manche Angstpatienten führen tagsüber ein vollkommen normales Leben. Sobald aber die Nacht anbricht und es draußen dunkel wird, werden sie unruhig. Sie wälzen sich im Bett von einer Seite auf die andere und finden nicht in den Schlaf. Solche nächtlichen Angstzustände kann man sehr gut mit Spongia tosta behandeln. Treten die Angstkrisen bei der Frau vor allem während ihrer Monatsblutung auf, wird der Patientin Digitalis verschrieben. Finden die Angststörungen ihre Ursache dagegen eher im Streß am Arbeitsplatz, sollte man besser zu Nux vomica greifen. Damit findet man einen erholsameren Schlaf und fühlt sich tagsüber ausgeglichener.
Die genannten Symptome sind zwar charakteristisch für krankhafte Angstzustände und Angststörungen, können aber auch auf körperliche Erkrankungen hinweisen. Es ist also äußerst ratsam, einen Arzt oder Homöopathen aufzusuchen, sobald sich die Warnsignale häufen oder sofern sie regelmäßig auftreten und an Intensität zunehmen. In diesem Fall muß die eigentliche Ursache abgeklärt werden, um eine korrekte Therapie planen zu können.
- Aconitum napellus
- Argentum nitricum
- Causticum
- Gelsemium sempervirens
- Ignatia amara
- Silicea
- Tuberculinum
- Angst, Panik
- Depression
- Schlaflosigkeit, Schlafstörungen
- Herzklopfen, Herzrasen, Herzstolpern, Palpitation
Gut zu wissen: Angstzustände lassen sich sehr gut homöopathisch behandeln. Der Angstpatient fühlt sich stabiler und ausgeglichener und die Gefahr, sich selber etwas anzutun, wird abgewendet. Die Homöopathie hat darüber hinaus den Vorteil, keine Abhängigkeit durch Antidepressiva zu schaffen, wie sie in der Psychiatrie üblicherweise verschrieben werden.
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ängste schwitzen alle allergien umweltallergien
immer wieder kehrende gedanken negative bettplatz neg was kann ich nehmen ps kindheits dramen in der schwangerschaft meiner mutter die ich im mutterleib erlebte mfg resi
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