Die Kleine Brennnessel (Urtica urens), auch Eiternessel genannt, ist eine Pflanzenart in der botanischen Familie der Brennesselgewächse (Urticaceae). Winzige Härchen, Brennhaare genannt, überziehen die Stengel und Blattunterseiten der Pflanze. Sie enthalten einen Wirkstoff, der bei Berührung schmerzhafte Quaddeln entstehen läßt, stark brennt und schweren Juckreiz auslöst. Es heißt, manche Brennesselgewächse seien sogar tödlich. Seltsamerweise macht genau dieser Wirkstoff die Brennessel zu einer Arzneipflanze.
Die Heilanzeigen für die Brennessel lauten hauptsächlich auf nesselsuchtartige Erkrankungen der Haut. Für die Zubereitung des Homöopathikums Urtica urens wird mit allen Pflanzenteilen der Kleinen Brennessel gearbeitet, dem am wenigsten brennenden Vertreter aller Brennesselgewächse, der aber die gleichen Heileigenschaften zugeschrieben werden.
Urtica urens ist ein homöopathisches Mittel, das empfohlen wird, um Irritationen und Juckreiz durch Kontakt mit der Pflanze, aus dem es abgeleitet ist, zu behandeln. Dies entspricht dem Prinzip der Homöopathie wonach ein Stoff, der bei einer gesunden Person die gleichen unangenehmen Symptome hervorruft wie sie bei einem Kranken erkannt werden können, in infinitesimaler Dosis bei einem solchen Kranken angewandt jedoch Heilung herbeizuführen vermag. Urtica urens gilt als hilfreich bei nesselartigen Hautausschlägen, Quaddelbildung mit Juckreiz, allergiebedingtem Hautjucken. Bei juckreizbedingten Flecken auf der Haut, Wärmeempfindungen, Brennen, Nesselausschlägen kann die Brennessel Urtica lindernd wirken. Allerdings sollte der Betroffene davon absehen, sich im Bereich der betroffenen Hautregion zu kratzen, dadurch würde sich sein Problem verschlimmert anstatt verbessert sehen.
Urtica urens kommt als Ergänzungsmittel in der Behandlung verschiedener Hautleiden (Dermatosen) zum Einsatz. Als ideal gilt die Kleine Brennessel unter anderem bei Hautallergien bzw. allergiebedingten Beschwerden der Haus. Daneben kann dieses Homöopathikum bei leichteren Verbrennungen (Verbrennungen ersten oder zweiten Grades) helfen. In diesem Zusammenhang ist aber zu beachten, daß Urtica urens unabhängig von der Schwere der Verletzung nicht bei solchen Verbrennungen angezeigt ist, die durch Chemikalien oder siedende Flüssigkeiten verursacht sind
Bei akutem Nesselausschlag und Urtikaria, die spontan Flecken auf der Haut erscheinen lassen, ist es empfehlenswert, mit Urtica urens C5 in Gaben zu je 5 Globuli zu arbeiten, die in 10-Minuten-Abständen genommen werden. Zwei Behandlungstage sollten genügen, um den Juckreiz zu lindern. Chronischen Nesselausschlag behandelt man am besten über 3 Monate hinweg. Die übliche Potenz ist C5. Das Mittel wird genommen, wann immer der Juckreiz besonders heftig wird.
Geht der Ausschlag auf eine Allergie gegen Schalentiere zurück, hilft Urtica urens C9 zu je 3 Globuli (anfangs alle zehn Minuten, mit zunehmender Besserung dann seltener).
Gegen seborrhoisches Säuglingsekzem und Windelausschlag wird eine neuntägige Behandlung empfohlen. Der Behandlungsplan: Die ersten beiden Tage bis zu fünfmal täglich je 2 Globuli, danach sechs Tage lang dreimal täglich 2 Globuli.
- Apis mellifica
- Bovista lycoperdon
- Calendula officinalis
- Dolichos pruriens
- Histaminum
- Lycopodium clavatum
- Natrium muriaticum
- Poumon histamine, Lungenhistamin
- Pulsatilla pratensis
- Sulfur
- Pruritus, Juckreiz
- Nesselsucht, Nesselfieber (Urtikaria)
Gut zu wissen: Urtica urens wird vor allem bei Symptomen empfohlen, die sich durch Kälte verschlimmern und im Zusammenhang mit Wärme und Ruhe abklingen. Gegen Symptome, die sich durch Kälte lindern lassen, sollte ein anderes Mittel verordnet werden, als am ehesten geeignet gilt Apis mellifica.