Sanguinaria canadensis ist ein homöopathisches Mittel aus der Kanadischen Blutwurz, eine mehrjährige Staude, die zu der botanischen Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) gehört. Die in Kanada beheimatete Pflanze, auch Rote Blutwurz genannt, ist stark alkaloidhaltig. Ihren Namen verdankt sie in der Tat dem in großen Mengen vorhandenen Sanguinarin, einem rot gefärbten Alkaloid mit verschiedenen therapeutischen Eigenschaften. Aus diesem, in den Wurzeln der Pflanze eingelagerten, Sanguinarin wird das Homöopathikum Sanguinaria canadensis gewonnen. Zwecks Extraktion des Wirkstoffs wird der Wurzelstock zerstoßen und in Alkohol eingelegt (Technik der Mazeration). Die so erhaltene Urtinktur wird im weiteren verschüttelt, dynamisiert und der Einnahme in therapeutischem Rahmen zugänglich gemacht. Sanguinaria canadensis ist überaus vielseitig, so daß es in der Behandlung von Schmerzen sowie zahlreicher Beschwerden eingesetzt werden kann.
Sanguinaria canadensis ist überaus wirksam gegen Schmerzen. Es lindert extremen Kopfschmerz, wie er durch Migräneattacken und Cluster-Kopfschmerz verursacht wird, bei dem sich der Schmerz in der Regel vom Hinterkopf bis zu den Schläfen ausdehnt. Das Mittel wirkt bei Zahnschmerzen beruhigend und lindert Brennen der Augen, Hände oder Fußsohlen.
Sanguinaria canadensis lindert Beschwerden im Zusammenhang mit den Wechseljahren, reguliert Störungen des Menstruationszyklus’, hilft bei Erkrankungen der Geschlechtsorgane und wirkt Schmerzen in der Brust und an den Brustwarzen entgegen. Sanguinaria ist das richtige homöopathische Mittel bei verfrüht eintretender oder ausbleibender Menses (Amenorrhoe), bei Menstruationsschmerzen, Zwischenblutung und Dauerblutung (Metrorrhagie) – ganz abgesehen von der Tatsache, daß es Geschwüre am Gebärmutterhals, Eierstockentzündung und Weißfluß zu heilen vermag. Schließlich und endlich wird es gern eingesetzt, um Hitzewallungen im Zusammenhang mit den Wechseljahren oder gynäkologischen Beschwerden allgemein entgegenzuwirken.
Im HNO-Bereich wird Sanguinaria canadensis empfohlen, wenn man unter einer Erkältung mit heftiger Schleimproduktion erkrankt ist, wenn die Nasenflügel brennen und der Rachenraum gereizt ist. Das Mittel wird auch Patienten verordnet, die an Schnupfen oder Heuschnupfen, extremem Nasenausfluß, Laryngitis oder Kehlkopfentzündung oder auch an einer Mandelentzündung (Tonsillitis) leiden. Es hilft aber auch bei Nasenpolypen und Störungen im Zusammenhang mit der Uvula, dem Gaumenzäpfchen. Es wirkt Brennen in der Kehle, Kribbeln in den Ohren und Tinnitus entgegen.
Sanguinaria canadensis behandelt durch Hitze, Nesselsucht (Urtikaria) und Geschwüre verschlimmerte Hauterkrankungen und lindert Brennen, Juckreiz und “Ameisenkribbeln”. Dieses homöopathische Mittel kann auch von Menschen genommen werden, die unter während der Wechseljahre ausbrechender Akne rosacea und die unter Hautausschlag oder Rötungen der Haut leiden.
Sanguinaria canadensis ist bei Verdauungsstörungen von großem Nutzen, vor allem aber auch bei Durchfall oder einem dauernden und drängenden Verlangen Stuhl abzusetzen, bei dem der Betroffene viel Gas ausstößt. Ösophagitis und Gastritis sind weitere Anwendungsgebiete. Sanguinaria wirkt Erbrechen entgegen und nimmt Magenbrennen und Übelkeit.
Ein brennendes Gefühl im Körper wird mit Sanguinaria canadensis C5 oder C9 behandelt, und zwar nimmt der Betroffene ein- bis viermal täglich 5 Kügelchen, je nach Intensität des Schmerzes. Bei Migräne oder starkem Kopfschmerz, unter denen das Gesicht rot anläuft, nimmt man alle fünf Minuten drei Kügelchen Sanguinaria canadensis C4. Bei kongestiver Migräne sollte man dagegen besser zweimal täglich fünf Kügelchen Sanguinaria canadensis C9 nehmen oder aber eine tägliche Gabe (5 Kügelchen) Sanguinaria canadensis C15.
Ein- bis zweimal täglich fünf Kügelchen Sanguinaria canadensis C9 oder C15 auf der Zunge zergehen lassen, wenn man eine Menorrhagie verhindern möchte. Zwei Kügelchen Sanguinaria canadensis C9, die morgens nach dem Aufstehen oder Abends vor Zubettgehen gelutscht werden, wirken garantiert gegen die Beschwerden der Wechseljahre, z. B. Hitzewallungen und ein stark gerötetes Gesicht.
Zur Behandlung von Rhinitis, Pharyngitis und Tinnitus werden dreimal täglich drei Kügelchen Sanguinaria canadensis C5 unter die Zunge gelegt. Kribbelt es in den Ohren, was manchmal nach Kopfschmerzen passieren kann, wird unverzüglich eine Gabe (fünf Kügelchen) Sanguinaria canadensis C7 genommen. Die Einnahme kann zwei oder drei Stunden später wiederholt werden, sofern nötig. Um brennende Ohren zu beruhigen, nimmt man drei Kügelchen Sanguinaria canadensis C9.
Bei Rosacea werden dreimal täglich drei Kügelchen Sanguinaria canadensis C9 genommen, und zwar vorzugsweise morgens, mittags und abends. Bei Couperose oder geröteten Wangen nimmt man besser dreimal pro Tag drei Kügelchen Sanguinaria canadensis C5.
Verdauungsstörungen, bei denen Sanguinaria canadensis gute Ergebnisse zeigt, sind in den meisten Fällen auf gynäkologische Beschwerden oder Erkrankungen des Hals-, Nasen-und Rachenraums zurückzuführen. Zur Bestimmung der richtigen Dosis müssen die anderen Symptome berücksichtigt werden. Geht zum Beispiel Erbrechen oder Übelkeit mit Kopfschmerzen einher, werden alle fünf Minuten drei Kügelchen Sanguinaria canadensis C4 genommen. Ist Durchfall eine Folgeerscheinung der Wechseljahre, sollte die Patientin morgens und abends je zwei Kügelchen Sanguinaria canadensis C9 lutschen.
- Amylium nitrosum
- Apis mellifica
- Asterias rubens
- Belladonna
- Bryonia alba
- Cactus grandiflorus
- Carbo animalis
- Cedron
- Coffea cruda
- Glonoinum
- Ignatia amara
- Iris versicolor
- Paris quadrifolia
- Secale cornutum
Indikationen
- Akne
- Hitzewallungen
- Kopfschmerzen
- Durchfall, Diarrhoe
- Gastritis, Magenschleimhautentzündung
- Migräne
- Ösophagitis
- Pyrosis, Sodbrennen
- Rhinitis, Schnupfen, Katarrh
Gut zu wissen: Sanguinaria canadensis ist ein ideales Frauenmittel. Es hilft vor allem in der prämenopausalen Phase. In dieser Zeit ist die Frau oft besonders ängstlich, reizbar und nervös.
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Hallo?
Mein Pferd hat ein equines Sarkoid und ich habe gelesen, dass in einer sehr gut heilenden Salbe (XX-Terra) Sanguinaria Canadensis ( Kanadischer Blutwurz )drin ist. Jetzt die Frage…
Kann ich mein Pferd da irgendwie homöopathisch behandeln?
DANKE für Ihre Antwort
LG Bergmann