Oleander, bei Pflanzenfreunden auch unter dem Trivialnamen Rosenlorbeer bekannt, ist ein wirksames natürliches Heilmittel, mit dem sich in der Homöopathie zahlreiche Beschwerden behandeln lassen. In homöopathischer Dosis wirkt Oleander sanft und bringt schnelle Erleichterung bei Dermatopathien, Herzbeschwerden und sogar Darmstörungen. In infinitesimaler Dosis verabreicht, stimuliert dieses Homöopathikum das Immunsystem des Patienten. Oleander wird hauptsächlich als Tropfen, Dilution oder Globuli angeboten. Globuli sind winzige Zuckerkügelchen, die man unter die Zunge legt und dort langsam zergehen läßt.
Das homöopathische Arzneimittel Oleander wird aus einem niedrig wachsenden Baum mit dem botanischen Namen Nerium oleander hergestellt. Dieses im Mittelmeeraum wachsende Gehölz erreicht kaum 2 bis 3 Meter Höhe, ist damit eher ein Strauch denn ein Baum. Man erkennt den Oleander an seinen gummiartigen, lanzettlichen Blättern, die einen starken, aber frischen Geruch freisetzen. Seine duftenden Blüten sind rot, rosa oder weiß. Wie alle Pflanzen aus der botanischen Familie Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) ist auch der Oleander in allen Pflanzenteilen giftig. Tatsächlich enthält Oleander verschiedene, mehr oder weniger giftige Wirkstoffe, Alkaloide, herzwirksame Glykoside (Oleandrin) und Flavone, die aber alle in homöopathischer Verdünnung Heilwirkung erhalten. Oleander wird in der Homöopathie mit dem Kürzel olnd. bezeichnet.
Oleander ist in der Dermatologie angezeigt, um unter anderem Hautveränderungen wie z. B. nässende Ekzeme auf der Kopfhaut zu behandeln. Oleander hilft bei schuppendem Hautausschlag, der durch Schorf, Nässen und Juckreiz gekennzeichnet ist. Die Läsionen zeigen sich auf der Kopfhaut, hinter den Ohren, im Nacken und Hals. Sehr gut kann Oleander auch zur Behandlung von nässenden Ekzemen (seborrhoische Säuglingsdermatitis) beim Neugeborenen eingesetzt werden, wie sie zum Beispiel durch Reibung am Hinterkopf entstehen. Das Mittel verhindert das Auftreten von Bläschen, die klebrige Sekrete absondern und beißenden Juckreiz verursachen. Schließlich wird Oleander auch empfohlen, um alle Formen von Dermatitiden (Herpes, Ekzeme, Flechten) und fettiges Haar zu behandeln.
Wenn die Kopfhaut ohne ersichtlichen Grund brennt und juckt, wird empfohlen, dreimal täglich drei Globuli Oleander C9 zu nehmen. Um nässenden und juckenden Ausschlag zu behandeln, wird Oleander C5 empfohlen. In dieser Potenz lindert das Mittel Jucken am Hinterkopf, im Nacken und rund um die Kopfhaut. Oleander kann auch gut mit anderen homöopathischen Arzneimitteln kombiniert werden. So können Ekzeme auf der Kopfhaut mit Oleander C7 plus Mezereum C7 behandelt werden. Die Dosierung liegt bei je 5 Globuli in den beiden ersten Tagen und je 3 Globuli ab dem 3. Tag. Für den Fall, daß die Symptome an Intensität zunehmen, bleiben die Mittel und die Dosierung identisch, es wird aber zu der Potenz C15 gegriffen.
In Assoziation mit anderen Mitteln hilft Oleander C9 bei fettigen Haaren. Ideal sind Natrium muriaticum C9 und Phosphoricum acidum C9. Die Dosis liegt bei je 3 Globuli, dreimal täglich und dies über 20 Tage. Oleander C7 wird auch befürwortet, um Hautausschlag allergischen Ursprungs zu beruhigen. Solcher Ausschlag kann trocken oder naß sein und ist nicht notgedrungen von Juckreiz begleitet. Bei seborrhoischem Säuglingsekzem hilft am ehesten Oleander C5, um den Juckreiz zu nehmen und die Läsionen schnell abheilen zu lassen.
- Mezereum
- Natrium muriaticum
- Phosphoricum acidum
- Ekzem, Ausschlag
Homöopathische Arznei Oleander in der Apotheke
Gut zu wissen: Auch bei Nesselsucht (Urtikaria) kann Oleander helfen. Hierfür morgens, mittags und abends je 5 Globuli nehmen. Als Zierpflanze im Garten ist Oleander übrigens dafür bekannt, den Schwammspinner Lymantria dispar auf biologische Weise fernzuhalten.
Syn.: Nerium oleander, Rosenlorbeer