Hypericum perforatum, ein Auszug aus den frischen Blüten des Echten oder Gewöhnlichen Johanniskrauts, zeigt seine Wirksamkeit in der Behandlung verschiedener Pathologien. Für die Zubereitung dieser beliebten Arzneidroge benötigt der Homöopath Johanniskrautöl (Johannisöl), welches er erhält, indem er die geöffneten Blüten der Pflanze in Öl einlegt und ziehen läßt. Johanniskraut, im Volksmund unter anderem auch Tüpfel-Johanniskraut, Hartheu, Tüpfel-Hartheu oder Herrgottsblut genannt, ist eine uralte Heilpflanze. Bereits im Mittelalter war dieses in Europa beheimatete, aufrecht wachsende, ausdauernde Gewächs aus der botanischen Familie der Johanniskrautgewächse, früher Hartheugewächse (Hypericaceae bzw. Clusiaceae, beide bezeichnen die gleiche Pflanzenfamilie), für seine Heilwirkung bekannt und anerkannt. Ihm wurden starke Zauberkräfte zugeschrieben: Johanniskraut galt als eine magische Pflanze mit der wunderbaren Eigenschaft, die bösen Geister zu verjagen. Darauf deuten noch heute seine volkstümlichen Bezeichnungen Hexenkraut, Jageteufel und Walpurgiskraut hin. In zahlreichen Studien hat die moderne Wissenschaft die Heilkraft der Pflanze belegt.
Johanniskraut ist heute in vielen Darreichungsformen erhältlich, es zählt zu den am häufigsten verordneten Anti-Depressiva, wirkt krampflösend und desinfizierend, hilft bei Nervenverletzungen, Hautausschlägen, Wunden und Unfallverletzungen.
Johanniskraut ist als natürliches Antidepressivum und Gute-Laune-Macher bekannt. Die Wirkstoffe helfen bei diversen Störungen, Auffälligkeiten und Verletzungen des Nervensystems, bei Gemütsstörungen, Depression und Melancholie. Johanniskraut wirkt stimmungs- und gemütsaufhellend, sorgt für gute Laune und vertreibt Traurigkeit. Hypericum perforatum ist erwiesenermaßen ein bemerkenswertes Antidepressivum. Während klassische Antidepressiva der Schulmedizin zumeist eingleisig arbeiten, indem sie die Wiederaufnahme des Botenstoffs Serotonin hemmen bzw. regulieren, greift Hypericum perforatum in mehrere Neurotransmittersysteme gleichzeitig ein und wirkt auch auf Noradrenalin, Gamma-Amino-Buttersäure (GABA) und Dopamin.
Hypericum perforatum ist in der Behandlung von Wunden und Verletzungen außerordentlich wirksam. Angstzustände, Schwindelanfälle, Schlafstörungen und Kopfschmerzen, unter denen Schädelverletzte häufig leiden, können mit Hypericum perforatum therapiert werden. Kokzygodynie (Coccygodynia), chronische Schmerzen in der Umgebung des Steißbeins (Os coccygis) und Fibromyalgie z. B. infolge einer Verletzung des Steißbeins, passen zu dem Homöopathikum ebenfalls sehr gut. Hypericum perforatum wirkt auf verschiedene Neurotransmitter und wird bei Verletzungen empfohlen, die Nervenschmerzen auslösen. Die Wirkstoffe von Johanniskraut helfen bei Gliederquetschungen, Schnittwunden und Verletzungen durch scharfe Gegenstände, Bißwunden und Insektenstichen. Das Mittel kann auch nach einer Amputation von Gliedmaßen oder nach der Extraktion von Zähnen mit Erfolg schmerzlindernd eingesetzt werden.
Hypericum perforatum ist auch in der Behandlung bestimmter Hautkrankheiten indiziert. Lichtempfindlichkeit der Haut (eine Überempfindlichkeit gegenüber Licht, Sonnenlicht und UV-Strahlen), die sich in polymorpher Lichtdermatose (PLD, Sonnenekzem bzw. Sonnenallergie) äußert, Herpes simplex, Strahlendermatitis bzw. Röntgendermatitis können mit Hypericum perforatum behandelt werden. Schmerzen, die sich im Zusammenhang mit Hautausschlägen bemerkbar machen, finden in Johanniskraut eine effiziente Antwort. Hypericum perforatum hat erwiesene antiseptische und wundheilende Eigenschaften, kann somit auch oberflächliche Verbrennungen und Wunden versorgen.
Die Wirkung von Hypericum perforatum bei neurologischen Auffälligkeiten stellt sich etwa 10 bis 15 nach Beginn der Behandlung ein. In der Potenz C30 nimmt der Patient einen Monat lang morgens und abends je eine Gabe (5 Globuli). Vorteilhaft an Hypericum perforatum ist, daß dieses Mittel auch während der Schwangerschaft und in der Stillzeit genommen werden kann, ohne dem ungeborenen Kind Schaden zuzufügen. Tabak, minzhaltige Erzeugnisse sowie Kaffee sollten während einer Behandlung mit Johanniskraut dagegen gemieden werden.
Nach einem akuten Trauma, etwa einer tiefen Schnittwunde oder einem gezogenen Zahn, kann die Einnahme von 5 Globuli Hypericum perforatum C15 alle 30 oder 60 Minuten schmerzlindernd wirken. In dem Maße, wie die Symptome abklingen und die Wunde verheilt, können die Einnahmeabstände vergrößert werden. Zusammen mit Arnica montana läßt sich der Heilungsprozeß noch beschleunigen.
Bei einem besonders ernsten Trauma (etwa ein Schädeltrauma oder eine chirurgische Verletzung) ist C30 die empfohlene Potenz. Genommen werden sollten zwei tägliche Gaben zu je 5 Globuli, z. B. morgens und abends. Wenn zusätzlich zu den Schmerzen Depressionen auftreten, leistet Hypericum perforatum C4 oder C5 beste Dienste.
Bei Hautproblemen wie sie die Gürtelrose oder Herpes simplex auslösen, kann Hypericum perforatum C9 helfen, wenn einen Monat lang täglich drei- oder viermal je 5 Globuli genommen werden. Der Ausschlag dürfte dann recht schnell zurückgehen. Im Falle einer depressiven Phase sollte Hypericum perforatum C5 genommen werden. Hartnäckige Herpes-Bläschen, die immer wieder ausbrechen, werden besser mit Hypericum perforatum C15 behandelt, und zwar mit stündlichen Einnahmen von jeweils 5 Globuli. Die gleiche Dosis hilft bei Lichtdermatose oder Photosensibilisierung. Eine Dosis von 6 bis 8 täglichen Einnahmen darf nicht überschritten werden. Noch effizienter wirkt Hypericum perforatum, wenn es mit Muriaticum acidum assoziiert wird.
- Kopfschmerzen
- Fibromyalgie
- Herpes simplex, Fieberbläschen
- Lichtdermatose (polymorphe), PLD, Sonnenekzem
- Neuralgie, Nervenschmerzen
- Parästhesie, Unruhige Beine
- Fotosensibilisierung, Photosensibilisierung
- Prä- und postoperative Behandlung
- Trauma, Unfallverletzung
- Gürtelrose, Herpes Zoster
Gut zu wissen: Hypericum perforatum kann Unfall- und Sportverletzungen ebenso wie Hauterkrankungen heilen, die eine Ursache für neurologische Beschwerden sein können. Das Homöopathikum Hypericum wirkt tiefgreifend, man sollte es daher stets in seiner Hausapotheke zur Hand haben.
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