Cantharis vesicatoria ist ein häufig eingesetztes homöopathisches Arzneimittel aus dem Reich der Insekten.
Die Ausgangssubstanz für Cantharis liefert Lytta vesicatoria (früher: Cantharis vesicatoria), ein Käfer aus der Familie der Ölkäfer (Meloidae), der auch Spanische Fliege oder Blasenkäfer genannt wird. Für die Zubereitung des Homöopathikums wird das ganze getrocknete Insekt verwendet, das stark mineralsalzhaltig (Phosphate) ist und viel Harnsäure, Lipide und das Reizgift Cantharidin liefert.
Das homöopathische Heilmittel Cantharis vesicatoria wirkt stark schmerzlindernd. Es hilft insbesondere bei Blasenentzündungen, die sich durch Schmerzen im unteren Teil des Beckens bemerkbar machen. Die Einnahme von Cantharis nimmt das brennende Gefühl beim Wasserlassen und den Druck, der auf der Blase lastet. Wer ein ständiges Verlangen zum Urinieren zeigt, dem ist mit einer Kur mit Cantharis vesicatoria geholfen. Auch wenn das Wasserlassen als solches Schwierigkeiten bereitet oder der Urin Blutspuren enthält, ist Cantharis angezeigt.
Das homöopathische Mittel Cantharis vesicatoria lindert Juckreiz besonders bei Säuglingen und Kleinkindern, die an Ekzemen und Ausschlag leiden. Er bringt ferner Erleichterung bei Verbrennungen und Bläschen bildendem Hautausschlag als Resultat eines Sonnenbrands.
Cantharis vesicatoria kann Sodbrennen und saurem Aufstoßen vorbeugen. Es ist ebenfalls bei solchem Sodbrennen angezeigt, bei dem der Betroffene ein derart starkes flaues Gefühl im Magen verspürt, das er sich erbrechen muß.
Cantharis vesicatoria kann Kindern mit Mittelohrentzündung verabreicht werden. Es kann einer Verschlechterung der Erkrankung vorbeugen und die Schmerzen lindern, die sie verursacht und die häufig mit einem vorübergehenden Hörverlust einhergehen. Dieses Homöopathikum ist derart wirksam, daß es Entzündungen in Rachen und Kehle zurückgehen läßt. Damit hilft es Menschen, die durch die Entzündung Schwierigkeiten beim Schlucken von Flüssigkeiten haben. Cantharis vesicatoria ist ferner angezeigt, um Reizungen der Mundschleimhäute und Augenentzündungen zu behandeln, bei denen die Augen brennen und durch die Reizung der Tränenfluß angeregt wird.
Um Schmerzen zu lindern, die sich im Bauchraum manifestieren, wird gerne Cantharis C5 verschrieben. Die empfohlene Dosis beträgt 3 Globuli alle 30 Minuten. Die gleiche Dosierung wird verschrieben, um gegen ein ständiges Verlangen zum Urinieren vorzugehen. Hat sich der Gesundheitszustand des Patienten nach einer gewissen Zeit immer noch nicht gebessert, wird empfohlen, einen Arzt aufzusuchen.
Um durch Insektenstiche ausgelösten Juckreiz zu lindern, wird empfohlen, dreimal täglich 5 Globuli Cantharis vesicatoria C9 zu nehmen. Brennen auf der Haut nimmt man durch die Einnahme von Cantharis vesicatoria C15. Man greift alle 2 Stunden zu 5 Globuli, bis der Schmerz nachläßt. Bei Ausschlag hängt die Dosierung von der Schwere und den Symptomen ab. Bessert sich der Ausschlag beispielsweise durch kalte Umschläge, nimmt man zuerst zwei Tage lang Cantharis C7, und zwar fünfmal täglich je 2 Globuli. Danach wird die Behandlung mit der Einnahme der gleichen Dosis dreimal täglich fortgesetzt, bis der Ausschlag völlig verschwunden ist.
Dreimal täglich 3 Globuli Cantharis C9 werden verschrieben, wenn der Patient über Magenschmerzen und Sodbrennen klagt. Gegen Sodbrennen und saures Aufstoßen hilft Cantharis C7 (zwei- bis dreimal täglich pro Tag 3 Globuli).
Für die Behandlung der Ohrenentzündung sollte man vor dem Zubettgehen 5 Globuli Cantharis vesicatoria C9 nehmen. Bessert sich der Zustand des Patienten, kann die Dosis auf dreimal täglich 5 Globuli gesenkt werden. Gegen ein brennendes Gefühl in den Augen, vor allem wenn der Betroffene am oberen Lidrand winzige Warzen zeigt, helfen 5 Globuli Cantharis vesicatoria C9, die man langsam unter der Zunge zergehen läßt.
- Aphthe
- Verbrennungen, Verbrühungen
- Blasenentzündung, Zystitis (Cystitis)
- Herpes simplex, Fieberbläschen
- Keratokonjunktivitis
- Lichtdermatose, Photodermatitis, Sonnenallergie
- Otitis, Ohrenentzündung
Gut zu wissen: Cantharis vesicatoria kann anstelle oder in Assoziation mit Nitricum acidum verordnet werden, da diese beiden Heilmittel die gleichen therapeutischen Eigenschaften besitzen.