Calcium carbonicum Hahnemanni, auch Calcarea carbonica ostrearum oder Austernschalenkalk (Kürzel: calc) genannt, ist ein Homöopathikum mit Breitbandspektrum. Ausgangssubstanz ist aus Austernschalen gewonnenes Kalziumkarbonat. Die Substanz ist extrem reich an Mineralstoffen und zeigt im Organismus lange Wirkungsdauer. Daher ermöglicht Calcium carbonicum, verschiedene Organ- und Stoffwechselstörungen zu behandeln.
Im HNO-Bereich wird Calcarea carbonica ostrearum Personen verschrieben, die unter Ohrgeräuschen und Ohrknacken leiden, aber auch bei stechenden und pochenden Schmerzen. Das Mittel hilft Menschen mit vorübergehender Gehörlosigkeit, nachdem sie mit dem Kopf unter Wasser waren, wie es häufig bei einem Vollbad der Fall ist. Die Behandlung ist im übrigen indiziert, wenn eine Verschlechterung der Hörleistung vorliegt, wenn sich die Ohren verhärten, aber auch, wenn der Hals und die Ohren besonders kälteempfindlich sind.
Wer über störenden reizenden Husten in der Nacht klagt, sollte mit Calcium carbonicum behandelt werden. Die Behandlung ist dringend geboten, wenn dieser Husten morgens von trockenem Auswurf begleitet ist. Bei starker Kurzatmigkeit, nicht schmerzhafter Heiserkeit, die sich morgens verschlimmert, bei Schleimauswurf, der mit Blut vermischt ist, erweist sich eine Kur mit Calcium carbonicum als notwendig. Darüber hinaus Heilmittel paßt das Mittel für Menschen, die Symptome wie Ersticken, Druck, Brennen und Kribbeln im Brustraum anführen, die beim Treppensteigen stärker werden und bei jeder Höhenveränderung von dem Drang sich zu setzen begleitet werden.
Calcium carbonicum wird Menschen empfohlen, die eine Abneigung gegen gegarte Lebensmittel und gegen Fleisch haben. Zu dieser Abneigung gesellt sich häufig ein unwiderstehliches Verlangen nach schwer verdaulichen oder unverdaulichen Substanzen wie Kohle, Bleistifte oder Kreide. Es ist ferner für jene Menschen geeignet, die häufig unter bitterem Aufstoßen und Brechreiz leiden, oder die ihren Appetit bei Überlastung verlieren. Calcium carbonicum behandelt aber noch weitere Symptome, darunter Schmerzen im Oberbauch, die bei der geringsten Berührung auftreten, Leberkoliken, Bauchkribbeln und hartem, aufgeblähten Bauch.
Austernschalenkalk ist indiziert, wenn man viel und stark dunkel gefärbt uriniert, wenn der Harn mit weißen und blutvermischten Sedimenten durchsetzt ist, bei Reizblasen und Enuresis. Für den männlichen Patienten, der häufig und nur unter Schmerzen urinieren kann, der dabei großes Verlangen nach Sex hat, sich aber schwach fühlt und nach dem Geschlechtsakt besonders reizbar ist, der vorzeitig ejakuliert, ist Calcium das richtige Mittel.
Wachstumsstörungen, die sich mit Calcium carbonicum behandeln lassen, treten bei weichherzigen und zu Fettleibigkeit neigenden Patienten auf. Das Calcium-Kind ist schwächlich, hat ein labiles Knochengerüst, leidet unter Kalziummangel und ist möglicherweise unablässig müde und träge in seinen Bewegungen.
Calcium carbonicum wird stabilen Menschen mit massivem Körperbau, die aber schlaff sind, verordnet. Häufig ist der Betroffene wanderlustig, auch wenn er extreme Lasten zu befördern hat. Betrachtet man den Calcium-Menschen mit degenerativen Störungen, sieht man häufig eine übergewichtige Person, die möglicherweise Haarprobleme zeigt.
Eine Kur mit Calcium carbonicum eignet sich für Patienten, der unter starkem Gewichtsverlust leidet, insbesondere dann, trotzdem der Betroffene versucht, sich normal und ausgewogen zu ernähren. Der Betroffene ist abgemagert, hat aber einen dicken Bauch und einen großen Kopf.
Zu einer Therapie mit Calcium carbonicum wird geraten, wenn der Patient unter starkem Juckreiz leidet, wenn er Furunkel oder Warzen zeigt. Die Warzen sind besonders groß und hartnäckig, trotzdem der Patient schon konventionelle Medikamente dagegen genommen hat.
Bei Beschwerden im HNO-Bereich wird empfohlen, Calcium carbonicum C15 zu nehmen. Die Einnahme kann verlängert werden, bis sich der Zustand des Kranken gebessert hat.
Erkrankungen der Lunge können mit Calcium carbonicum C15 behandelt werden. Die Einnahme erfolgt drei Monate lang auf wöchentlicher Basis. Wenn die Symptome nach der Kur nicht verschwunden sind, kann die Dosis erhöht werden.
Bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts sollte sich der Kranke mit Calcium carbonicum C9 kurieren. Die Einnahme kann sooft nötig erfolgen, bis der Betroffene Besserung verspürt.
Wer unter Enuresis leidet, kann zu Calcium carbonicum C30 greifen und es mit Tuberculin M1 assoziieren. Bei anderen Erkrankungen hilft Calcium carbonicum C15. Zu Beginn der Behandlung sollte die Gabe in mehr oder weniger kurzen Abständen erfolgen. In dem Masse, wie sich der Zustand des Patienten verbessert, können die Abstände vergrößert werden.
Um Wachstumsstörungen bei einem Kind zu behandeln, verabreicht man ihm dreimal täglich 3 Kügelchen Calcium carbonicum C9. Damit die Behandlung Wirkung zeigt, muß die Einnahme über sechs Monate hinweg 20 Tage pro Monat erfolgen.
Degenerative Krankheiten behandelt man mit einer wöchentlichen Gabe Calcium carbonicum C15. Die Kur muß 3 Monate lang durchgeführt werden und kann nötigenfalls auch verlängert werden.
Bei Stoffwechselstörungen und Ernährungsstörungen hilft eine wöchentliche Gabe Calcium carbonicum C15 im Rahmen einer Dreimonatskur.
Um Dermatosen effizient zu behandeln, wird Calcium carbonicum C15 in regelmäßigen Abständen genommen. Sobald der Juckreiz nachläßt, können auch die Einnahmeabstände vergrößert werden.
- Angina, Mandelentzündung, Angina (tonsillaris)
- Arthrose
- Asthma
- Bronchiolitis
- Bronchitis
- Dyspepsie, Reizmagen
- Ekzem
- Windeldermatitis, Windelausschlag
- Bluthochdruck, Hypertonie (arterielle)
- Lithiasis
- Otitis, Ohrentzündung
- Rhinopharyngitis, Entzündung des Nasen-Rachen-Raums
- Übergewicht
- Warze
Gut zu wissen: Calcium carbonicum Hahnemanni ist im Rahmen der Erstbehandlung besonders wirkungsvoll. Doch muß die Verwendung vor allem bei älteren Menschen, die das Mittel im übrigen nicht zu häufig nehmen sollten, von einem erfahrenen Homöopathen überwacht werden.
Pingback: Sarsaparilla officinalis | Homöopathiewelt
Pingback: Actaea spicata, Ähriges Christophskraut in der Homöopathie | Homöopathiewelt
Pingback: Otitis, Ohrenentzündung | Homöopathiewelt
Pingback: Sulfur jodatum | Homöopathiewelt
Pingback: Atemwegsinfekt Bronchitis, Bronchiolitis in der Homöopathie | Homöopathiewelt
Pingback: Gallensteine, Gallenblasenleiden homöopathisch behandeln | Homöopathiewelt
Pingback: Hypertonie und Hypotonie homöopathisch entgegenwirken | Homöopathiewelt