Baptisia tinctoria ist ein kleineres homöopathisches Heilmittel pflanzlichen Ursprungs. Die Grundsubstanz wird aus der Indigolupine gewonnen, eine zu der botanischen Familie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) gehörende Pflanze. Die Indigolupine, auch unter den Bezeichnungen Wilder Indigo und Färberhülse bekannt, ist eine traditionelle Heilpflanze aus Nordamerika. Schon die Indianer setzten Wurzelextrakt von Baptisia als Antiseptikum ein, behandelten damit Wunden, Prellungen und blaue Flecken. Die Blätter der Pflanze dienten der Gewinnung von blauem Farbstoff für Kleidungsstücke.
Die Baptisiawurzel ist nicht nur für ihre desinfizierenden und antiseptischen Eigenschaften beliebt und bekannt. Die Heilwirkung dieser Pflanze ist extrem breit gefächert, Hauptanwendungsbereich ist aber die Infektiologie, die Behandlung von Infektionskrankheiten verschiedenen Ursprungs. Einen Namen als Heilpflanze hat Baptisia tinctoria vor allem, weil ihre Wirkstoffe bei zahlreichen infektiösen Kinderkrankheiten den Heilungsprozeß unterstützen und beschleunigen. Wird die Arznei im Früh- oder Vorstadium einer Erkrankung eingesetzt, kann die Infektion weitgehend verhindert werden. Für die Herstellung des homöopathischen Heilmittels Baptisia tinctoria werden vorwiegend die Wurzel und die unteren Blättern der Pflanze verarbeitet.
Das homöopathische Heilmittel Baptisia tinctoria wird bei Magen-Darm-Infekten und generell fast allen Darminfektionen empfohlen. Es ist insbesondere angezeigt für die Behandlung von Infektionskrankheiten, die mit mehr oder weniger spezifischen Symptome einhergehen, darunter übelriechender Atem, häufiges Wasserlassen (Pollakisurie), stinkender Durchfall und starkes Schwitzen.
Daneben zeigt der Patient, der sich total ermattet und völlig erschlagen fühlt, eine deutlich erhöhte Körpertemperatur oder hohes Fieber. Seine Zunge ist trocken, rissig und gelblich verfärbt. Baptisia tinctoria ist somit das ideale Heilmittel bei Grippeerkrankungen und grippalen Infekten sowie bei Typhusfieber. Baptisia tinctoria hilft bestens bei Erkältungskrankheiten der oberen Atemwege, bei der akuten Mandelentzündung (Tonsillitis acuta), eben bei allen Infektionen bakteriellen Ursprungs. Das homöopathische Arzneimittel Baptisia tinctoria bringt Erleichterung bei schmerzhaften Entzündungen im Mund (Gingivitis, Stomatitis, Aphthen) und hilft bei Schluckbeschwerden.
Sobald sich die ersten Symptome einer Grippeerkrankung einstellen, sollten dreimal täglich je 3 Globuli Baptisia tinctoria C5 genommen werden. Bei akuten Krisen, wie sie bei der Darmgrippe auftreten, wird empfohlen, alle 15 oder 30 Minuten zu je 2 Globuli Baptisia tinctoria C5 zu greifen. In dem Maße, wie sich der Gesundheitszustand des Patienten bessert, können die Einnahmeabstände vergrößert werden. Die Behandlung wird schlußendlich mit drei täglichen Gaben solange beibehalten, bis die Symptome gänzlich verschwinden.
- Grippe, Grippaler Infekt
Gut zu wissen: Die Indigolupine zeigt große Heilwirkung in der Infektiologie, sie verbessert die körpereigenen Abwehrreaktionen bei diversen infektiösen Erregern. Als Arzneimittel kann sie aber auch ohne weiteres in der Frauenheilkunde zum Einsatz gelangen. Baptisia tinctoria wird nachgesagt, sie enthalte östrogenbildende Substanzen. Damit gewinnt diese Pflanze auch an Bedeutung für die unter den typischen Beschwerden der Wechseljahre leidenden Frau.