Unter Bruxismus versteht der Mediziner unbewußtes Zähneknirschen und starkes Aufeinanderpressen der Zähne, ein Phänomen, das besonders bei jüngeren Kindern relativ häufig auftritt. Das klinische Bild beschreibt vor allem im Schlaf unbewußtes starkes Aufeinanderpressen der Zähne, wodurch es zu knirschenden Geräuschen kommt. Die Pathologie beginnt zumeist bereits mit dem Milchgebiß, nimmt aber tendenziell bei Jugendlichen im Übergang zum bleibenden Gebiß zu. Zähneknirschen als solches kennt wohl jeder, wenn es keine Dauersituation ist, kann man es als normal betrachten. Vor allem Kinder im Wechselgebiß, also während des Übergangs vom Milch- zum bleibenden Gebiß, müssen den Zusammenbiß zwischen oberer und unterer Zahnreihe zurechtbeißen, so daß es zu mehr oder weniger heftigen Knirschgeräuschen kommt. Aufeinanderpressen und Aneinanderreiben der Zähne dagegen, zu dem es häufiger kommt und das derart heftig ist, daß die Kaumuskulatur überbelastet ist und der Betroffene über Schmerzen mitunter im ganzen Kopf klagt, sind eine behandlungsbedürftige Krankheit. Wenn das ständige Pressen und Reiben schmerzhaft wird, können Komplikationen auftreten. Die Zähne nutzen sich falsch ab, ernste Schäden an Zähnen und Kiefer können die Folge sein. Medizinisch gesehen spricht man in diesem Fall auch von kraniomandibulärer Dysfunktion (CMD). Wissenschaftlichen Studien zufolge rührt der Bruxismus mit aller Wahrscheinlichkeit nach aus einer Kieferfehlstellung her, bei der Ober- und Unterkiefer schlecht aufeinander abgestimmt sind. Der Mediziner unterscheidet zwischen zentrischem und exzentrischem Bruxismus, je nachdem, ob die Zähne aufeinander gepreßt oder gegeneinander gerieben werden.
Ob es sich um zentrischen oder exzentrischen Bruxismus handelt, typisch in beiden Fällen sind schwere Schmerzsyndrome, darunter Zahnschmerzen, ein stark schmerzendes Kiefergelenk und Kopfschmerzen hauptsächlich im Bereich der Schläfen. Es kann zu Verkrampfungen und Verspannungen im Nacken kommen, die manchmal sogar die Schultern erreichen. Vor allem das kleinere Kind klagt unter Umständen über Schmerzen im Mittelohr, es ist unruhig und quengelig. Weitere häufige Beschwerden durch Zähneknirschen und Bruxismus sind Ohrgeräusche (Tinnitus), manchmal auch Sehstörungen und Übelkeit.
Bei jüngeren Kindern kann Bruxismus mit Belladonna C9 behandelt werden. Die Dosis in diesem Fall liegt bei 3 Globuli am Tag, die am besten vor dem Zubettgehen gegeben werden. Chamomilla C9 wird ebenfalls gern verschrieben: 9 Globuli täglich, in drei Gaben. Auch Cina eignet sich für die Behandlung von Zähneknirschen: eine wöchentliche Einzelgabe in der Potenz C30 genügt. Für optimale Wirksamkeit kann man Cina mit Kalium bromatum C9 assoziieren. 5 Globuli vor dem Zubettgehen sind genau richtig. Um Schmerzen im Zusammenhang mit dem unbewußten Aufeinanderpressen der Zähne zu erleichtern, sind Stramonium, Zincum metallicum, Cicuta virosa und Asa foetida angezeigt. Diese homöopathischen Heilmittel werden für eine Grundbehandlung benutzt.
Die Homöopathie erweist sich als wirksam, um Bruxismus vor allem bei jüngeren Kindern zu behandeln. Nicht in allen Fällen kann die Verabreichung der empfohlenen Homöopathika das Problem lösen. Klagt das Kind weiterhin über Schmerzen in den Kiefern und im Schläfenbereich, sollte ein Zahnarzt hinzugezogen werden. Hartnäckiges Aufeinanderpressen und Aneinanderreiben über Wochen und Monate hinweg kann zu ernsten Komplikationen führen, sollte daher möglichst früh richtig erkannt und behandelt werden.
- Cina
- Kalium bromatum
Gut zu wissen: Wird Bruxismus nicht rechtzeitig behandelt, können durch das dauerhafte starke Aufeinanderpressen der Zähne ernste Schäden für das Kiefergelenk und den Zahnhalteapparat die Folge sein. In den meisten Fällen kann Bruxismus dank der zahlreich vorhandenen homöopathischen Heilmittel erfolgreich behandelt werden.