Die Bezeichnungen Oxyuris bzw. Enterobius vermicularis stehen für den Madenwurm (Oxyuris), ein relativ kleiner, parasitischer Wurm und der weltweit verbreitetste Eingeweidewurm beim Menschen. Oxyuris vermicularis gehört zu den Fadenwürmern oder Älchen (Nematoden), einer der drei Stämme in der Gruppe der Helminthen (Eingeweidewürmer). Besonders anfällig für den Befall mit dem Madenwurm, der auch Springwurm, Pfriemenschwanz oder Aftermade genannt wird, sind Kinder vom Baby- bis zum Jugendalter.
Die Präsenz der bis zu 1.5 cm langen Parasiten im Darm ist nicht ohne Folgen, kann nämlich zu einer Wurminfektion führen, die der Mediziner als Enterobiasis oder Oxyuriasis bezeichnet. Es handelt sich dabei um eine ansteckende Krankheit. Die Übertragung erfolgt fäkal-oral durch Schmierinfektion, verunreinigtes Trinkwasser oder kontaminierte Lebensmittel. Die Wurmeier und Krankheitserreger gelangen über den Mund in den Magen, wo die Larven schlüpfen. Von dort wandern sie in Richtung Dünndarm und Dickdarm und setzen sich an den Schleimhäuten zur Vermehrung fest. Im nächsten Stadium sterben die Männchen ab, allein die befruchteten Weibchen wandern bis zur Analfalte weiter und legen auf der Perianalhaut stark klebrige Eier ab.
Die Oxyuriasis führt durch die Wanderbewegung der Würmer zu lokalen Reizungen, welche sich in starkem Pruritus in der Analregion äußern. Der vor allem am späten Abend und in der Nacht auftretende Juckreiz ist insbesondere für jüngere Betroffene mitunter unerträglich. Sie kratzen sich oft derart heftig, daß es zu Hautläsionen kommt, die sich bakteriell entzünden können. Bei kleineren Kindern werden die Eier oft durch Kratzen am After direkt in den Mund übertragen. Juckreiz im Bereich der Nase, Ohren und Augen bei Kleinkindern ist ein Hinweis auf möglichen Befall mit Würmern.
Wurminfektionen sind Auslöser verschiedener Funktionsstörungen nicht nur im Magen-Darm-Trakt. Übelkeit und Schmerzen im Oberbauch, Verstopfung, Fieberschübe und Durchfall gehören ebenso zu den typischen klinischen Bildern wie neuropsychische Störungen, darunter gesteigerte Reizbarkeit, Tic-Störungen, innere Unruhe und Rastlosigkeit. Auf eine Präsenz von Würmern im Verdauungssystem kann getippt werden, wenn der Betroffene unter Inkontinenz leidet und über Schmerzen im Bereich der Blase klagt, wenn sich unangenehme Empfindungen im Bereich der Geschlechtsorgane bemerkbar machen, etwa Juckreiz an der Vulva oder Penis. In selteneren Fällen kann die Vulvovaginitis bzw. Entzündung von Scheide und Vulva eine Folgeerscheinung von Nematodenbefall sein, ebenso können Atembeschwerden, Reizhusten, Nasenschleimhautentzündung und Bronchitis darauf hinweisen, daß ein Befall mit Würmern vorliegt. Für den gesunden Menschen ist der Befall mit Nematoden in der Regel ungefährlich. Es können aber unangenehme Begleiterscheinungen wie juckender Hautausschlag, Dermatosen und Furunkulosen auftreten. Bei Menschen, insbesondere Kleinkindern, die an starkem Wurmbefall erkranken, kommt es häufig auch zu plötzlicher Blutarmut und zu mehr oder weniger starkem Gewichtsverlust, sie magern ab und wirken extrem blaß.
Bei Juckreiz an der Nase: 5 Globuli Cina K30, zweimal täglich. Bei Afterjucken hilft am ehesten Teucrium marum C9: 3 Globuli, dreimal täglich. Besonders heftiges Afterjucken vor allem nachts: 5 Globuli Sulfur K30, zweimal täglich.
Der Entwicklungszyklus des Madenwurms, Fadenwurms oder Rundwurms im Verdauungstrakt kann zu Verdauungsstörungen, krampfartigen Schmerzen vor allem im Oberbauch und Koliken führen. Abhilfe schafft man mit Cina C9, 5 Globuli, morgens und abends zu nehmen, oder mit Spirella C9, 3 Globuli, dreimal täglich.
Der stark unruhige und nachts mit den Zähnen knirschende Patient, bei dem sich zudem Harninkontinenz durch den Wurmbefall einstellt, lutscht morgens und abends je 5 Globuli Cina C9. Gehören Sprachstörungen zu den Begleiterscheinungen, hilft Spigelia C9 (5 Globuli, zweimal täglich).
Ein Arzt sollte zu Rate gezogen werden, wenn sich die Symptome trotz Einnahme homöopathischer Heilmittel hartnäckig halten oder eine Verbesserung der Symptome nur schleichend eintritt. Kann trotz Behandlung nach 72 Stunden keine Besserung festgestellt werden, sollte darauf verzichtet werden, die Situation alleine in den Griff bekommen zu wollen. Bei Säuglingen und Kleinkindern, die unter Wurmbefall leiden, gesellt sich nur allzuschnell Durchfall hinzu. Bei heftigem Durchfall und blutvermischtem Stuhl auf keinen Fall zögern – schnellstens in die Notaufnahme mit dem kleinen Patienten.
- Cina, Artemisia cina
- Sabadilla
- Silicea
- Sulfur
- Teucrium marum
- Scheidenentzündung, Vaginitis
Gut zu wissen: Homöopathie ist im Zusammenhang mit Wurminfektionen nur bedingt wirksam. Vor allem bei bereits starkem Wurmbefall des Verdauungssystems wirkt sie nur bedingt wurmabtötend. Bei positivem Befund auf Enterobiasis sind homöopathische Mittel dagegen eine wertvolle Hilfe gegen die unangenehmen Symptome, welche die Erkrankung begleiten. Darüber hinaus garantieren sie nach der durchgeführten Wurmkur eine effiziente Darmsanierung und beugen einer erneuten Besiedlung des Verdauungssystems vor.