Der Begriff Turista bezeichnet eine bakteriell ausgelöste Durchfallerkrankung bei Reisenden aus industrialisierten Ländern auf Besuch in tropischen oder subtropischen Gebieten. Es handelt sich um die häufigste Reiseerkrankung, von der etwa jeder zweite Besucher von Risikogebieten betroffen ist. Unzulängliche Hygiene und kontaminierte Speisen in Verbindung mit feucht-heißem Klima begünstigen Schmierinfektionen, in diesem Fall Turista, deren Leitsymptom Durchfall ist. Die Verursacher sind Keime, zumeist Bakterien, die in tropischem Klima und feuchter Wärme eine ideale Grundlage für ihre rapide Vermehrung finden. Als Risikogebiete für Turista gelten z. B. Afrika (insbesondere der subsaharische Teil des Kontinents), Indien, Vietnam, der Maghreb, Südamerika, die Türkei, in geringerem Maße aber auch Portugal, Spanien, einige Inseln der Karibik… Erreger der Erkrankung sind zumeist Bakterien der Arten Escherichia coli (E.coli) und Salmonella (Salmonellen) sowie Staphylokokken, in selteneren Fällen ist Turista auf Viren (Noroviren) oder Protozoen (Einzeller wie z. B. Entamoeba histolytica) zurückzuführen. Reisedurchfall (oder Reisediarrhoe), umgangssprachlich auch “Montezuma’s Rache” und “Shiva” genannt, tritt meistens in den ersten fünf bis acht Tagen nach Ankunft im Risikogebiet auf.
Die Erkrankung beginnt mit heftigen krampfartigen Schmerzen im Bauchraum (Tenesmen) und Blähungen, die Betroffenen sind apathisch und ihnen ist übel. Erbrechen und unkontrollierte Darmentleerung gehören immer dazu. In der Regel sind die Beschwerden vorübergehend, die Symptome klingen bereits nach wenigen Tagen von selbst ab. Gefährlich ist Turista allerdings für Risikogruppen wie ältere Menschen, Säuglinge und Kleinkinder, aber auch durch eine Vorerkrankung geschwächte Menschen. Wenn diese Betroffenen nichts gegen den Durchfall unternehmen, kann er für sie zu einer Dauersituation werden, die ihnen den ganzen Urlaub vermiest. In der Regel verläuft die Durchfallerkrankung Turista aber harmlos und gehört schon nach wenigen Tagen der Vergangenheit an. Charakteristisch ist wässriger und blutiger, seltener schleimiger Stuhl, manchmal auch Fieber.
Die moderne homöopathische Behandlung ist eine sanfte Methode, Reisedurchfall und durch kontaminierte Lebensmittel ausgelösten Durchfall wirksam zu bekämpfen. Wichtig ist vor allem ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, um den Wasser- und Elektrolythaushalt im Körper wiederherzustellen. Parallel dazu ist Arsenicum album C9 eine ideale Zubereitung, die selbst bei akuter Infektion gut hilft. Ist Turista die Folge des übermäßigen Verzehrs stark zuckerhaltiger Speisen, lautet die homöopathische Antwort Argentum nitricum C9, bei übertriebenem Verzehr von Eis dagegen erzielt man beste Ergebnisse mit Pulsatilla C9. Bei Alkoholexzeß empfiehlt sich Nux vomica C9, ist der Durchfall vielmehr auf Essensorgien zurückzuführen, eignet sich Antimonium crudum C9. In allen Fällen nimmt man nicht mehr als dreimal täglich 3 Globuli, also höchstens 9 Globuli pro Tag.
Stellen sich trotz homöopathischer Therapie andere Symptome ein, wie etwa anhaltendes hohes Fieber über 38° C, ist der Durchfall anhaltend stark und der Stuhl länger als drei Tage lang wässrig und mit Blut vermischt, sollte ein Arzt konsultiert werden. Gleiches gilt, wenn ein Säugling oder Kleinkind an Reisedurchfall erkrankt.
- Podophyllum peltatum
- Paratyphoidinum
- Durchfall, Diarrhoe
- Gastroenteritis, Magen-Darm-Grippe
Gut zu wissen: Turista ist, wie jede Durchfallerkrankung, besonders unangenehm für den Betroffenen, in der Regel aber harmlos und selbstlimitierend. Neben rigoroser Lebensmittel- und Körperhygiene dienen verschiedene Homöopathika dem Genesungsprozess – unter der Voraussetzung allerdings, daß die Dosierungsvorschriften der verordneten Mittel eingehalten werden. Bei rechtzeitiger Einnahme helfen sie die Beschwerden zu verkürzen und Komplikationen zu vermeiden.