Schwindel, in der Medizinersprache “Vertigo” genannt, ist ein Zustand von wahrgenommenen Scheinbewegungen zwischen sich und seiner Umwelt. In erster Linie manifestiert sich Schwindel in Störungen des Gleichgewichtssystems. Bei älteren Menschen ab etwa dem 50. Lebensjahr treten Gleichgewichtsstörungen durch Schwindel besonders häufig auf. Wer unter Schwindel leidet hat das subjektive Empfinden, er würde auch bei geschlossenen Augen das Gleichgewicht verlieren und umkippen. Der Betroffene hat das Gefühl, als würde sich die Umgebung um die eigene Person herum drehen, als würde der Boden unter seinen Füßen weggezogen oder schwanken. Alles dreht sich und bewegt sich scheinbar. Ursache für Schwindelempfindungen sind Ausfälle des Gleichgewichtsnervs, Nervus vestibulocochlearis, als Folge von nicht empfangenen oder falsch interpretierten Informationen des Gleichgewichtsorgans (Vestibularapparat) im Innenohr. Störungen dieses Gleichgewichtssystems sind ein wesentlicher Auslösefaktor für Schwindel.
Schwindel kann verschiedene Ursachen haben. Dementsprechend unterscheidet der Mediziner verschiedene Formen von Schwindel. Egal, worin der Schwindelanfall aber begründet ist, stets ist er von mehr oder weniger starken Gleichgewichtsstörungen begleitet. Die damit verbundenen subjektiven Empfindungen können vorübergehend sein und mit Sehstörungen, Übelkeit und Schwierigkeiten bei der Koordinierung der Muskelaktionen einhergehen. In manchen Fällen können auch Schmerzen im Rücken und am Hals auftauchen.
Bei allen Formen von Schwindel sollte man stündlich 5 Globs. Phosphorus C9 nehmen, sobald die ersten Anzeichen einer gestörten Gleichgewichtswahrnehmung bemerkbar sind. Im Rahmen einer Konstitutionsbehandlung genügen 3 Globuli zweimal täglich. Für eine bessere therapeutische Wirksamkeit wird empfohlen, Phosphorus mit Bryonia alba C9 zu assoziieren. Die Dosierung in diesem Fall beträgt stündlich 5 Globuli.
Sind die Schwindelanfälle von Übelkeit, Vagotonie oder Erbrechen begleitet, sollte man zu Cocculus indicus greifen. Drehschwindel, bei dem man das Gefühl hat, alles drehe sich im Kopf, behandelt man am besten mit Conium maculatum. Kommt starke Geräuschempfindlichkeit hinzu, greift man besser zu Theridion curassavicum. Schwindel, der sich morgens beim Aufstehen verschlimmert, läßt sich sehr gut mit Alumina bekämpfen.
Bemerkt der Betroffene zusätzlich zu dem Schwindel eine Hörminderung (Tinnitus), Sehstörungen, Lähmungserscheinungen oder andere mehr oder weniger ernste Symptome neurologischer Art, sollte er diese als Alarmzeichen erkennen, die einen unverzüglichen Arztbesuch erfordern. Lassen sich die Symptome trotz homöopathischer Behandlung nicht aus der Welt schaffen, sollte man ärztlichen Rat einholen, um die genaue Ursache der Schwindelbeschwerden zu ermitteln. In manchen Fällen können die Schwindelattacken mit der Zeit immer heftiger werden und auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinweisen. Im schlimmsten Fall können solche nicht behandelten Schwindelattacken zum Schlaganfall führen.
- Bryonia alba
- Alumina
- Cocculus indicus
- Conium maculatum
- Phosphorus
- Theridion curassavicum
Tipp: In bestimmten Fällen lassen sich Schwindelanfälle besonders wirkungsvoll mit Argentum nitricum, Conium maculatum und Cyclamen europaeum behandeln. Über die Posologie und Einnahmefrequenz sollte aber nur ein erfahrener Homöopath entscheiden.
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Ich leide schon seit geraumer Zeit unter Gleichgewichtsstörungen jedoch ohne Schwindel und ohne Kopfschmerzen oder Hörstörungen. Welche Homöopathie kann ich dafür nehmen.
Für Ihre Antwort vielen Dank.
E. Hobi