Neurodermitis oder „Neurodermitis Brocq-Jaquet“ ist eine allergiebedingte Hautkrankheit, bei der es unter Beteiligung des Nervensystems schubweise zu flechtenartigen Hautveränderungen und heftigen Hautreaktionen kommt. Es handelt sich um eine Form von atopischem Hautausschlag, der hauptsächlich auf allergene Substanzen zurückzuführen ist und zu Ekzemen, geröteten Flecken und quälendem Juckreiz führt. Die Erkrankung zählt heute zu den häufigsten chronischen Hautleiden im Kindesalter überhaupt. Bis heute ist es der Medizin nicht gelungen herauszufinden, welche Ursachen der Neurodermitis letzendlich zugrunde liegen. Man weiß aber, das neben genetischer Prädisposition bestimmte Situationen die Entwicklung der Krankheit begünstigen, darunter Streß, Anspannung und Kontakt mit Chemikalien.
Im ersten Stadium der Erkrankung manifestiert sich das atopische Ekzem hauptsächlich durch quälendes Hautjucken, besonders im Bereich der Hautfalten. Am stärksten betroffen sind der Hals, der Nacken, die Knie und die Hände. Das fortgeschrittenere Krankheitsbild zeigt trockene oder umgekehrt nasse Ekzeme. Bei feuchtem Ausschlag ist die betroffene Körperzone geschwollen, es bilden sich Pusteln, Krusten und Schuppen. Charakteristisch für die Neurodermitis im chronischen Stadium sind große, rötliche Flecken auf der Haut, durch verminderte Talgproduktion (Sebostase) ist die Haut spröde und fühlt sich rauh an.
Zur Behandlung der atopischen Dermitis oder Neurodermitis wird empfohlen, dreimal täglich 5 Globuli Saponaria officinalis C7 nehmen. Dieses homöopathische Mittel gibt es in Form von Streukügelchen bzw. Globuli oder als Dilution, also in flüssiger Form. Dreimal täglich ist ideal, hierfür werden je 10 Tropfen Essenz in ein wenig Wasser verdünnt. Bei Bläschen, die heftig jucken und mit transparenter Flüssigkeit gefüllt sind, wird empfohlen, zu Rhus toxicodendron C7 zu greifen. Brennender und entzündlicher Haut hilft Apis mellifica C7 zu je 5 Globuli dreimal täglich. Um den Juckreiz zu erleichtern, kann man ebenfalls Dolichos pruriens C5 nehmen, und zwar zu je 5 Globuli, wann immer es nötig erscheint.
Bessert sich der Zustand des Patienten trotz individuell verschriebener homöopathischer Heilmittel nicht, ist es unerläßlich, umgehend einen Arzt hinzuzuziehen. Insbesondere beim kleineren Kind sollten Hautveränderungen im Gesicht Anlaß zu einer Konsultation beim Kinderarzt oder Spezialisten geben. Eitern die bestehenden Läsionen oder verändern sie ihr Aussehen, ist eine ärztliche Untersuchung mehr als dringlich. Wenn schließlich der Betroffene Fieber zeigt oder wenn sich sein Allgemeinzustand verschlechtert, ist es möglich, daß er unter einer Infektion leidet. Daher sollte auch in dieser Situation unbedingt ein Facharzt für eine genaue Diagnose aufgesucht werden.
- Apis mellifica
- Dolichos pruriens
- Rhus toxicodendron
- Saponaria officinalis
Gut zu wissen: Nicht rechtzeitig oder nicht korrekt behandelte Neurodermitis kann zu bakteriellen Infektionen führen und dann eine Antibiotika-Therapie erfordern.