Hinter dem lateinischen Begriff Pruritus verbirgt sich eine unangenehme Reizung der Haut, ein starker Juckreiz, der dazu führt, daß sich der Betroffene immer wieder an der entsprechenden Körperpartie kratzt. Fast immer ist er mit Hautveränderungen gepaart, in manchen Fällen kommt es aber auch völlig ohne Grund zu Juckreiz. In diesem Fall spricht man von Pruritus sine materia. Hautjucken als Begleiterscheinung von Dermatosen nennt der Mediziner Pruritus cum materia.
Der medizinische Begriff Pruritus bezeichnet eine krankhafte Empfindung der Haut, die jede Stelle des Körpers betreffen kann und dazu führt, daß man sich kratzt. In Anbetracht des mitunter heftigen Juckreizes, der auf der Haut ausgelöst wird, kann sich bei einigen Personen sogar der Schlaf gestört sehen. In anderen Fällen ist der Juckreiz derart ausgeprägt, daß der Betroffene nicht mehr in der Lage ist, seiner täglichen Arbeit korrekt nachzugehen. In ganz extremen Fällen können dem Geplagten sogar Selbstmordgedanken durch den Kopf gehen. Wenn der Juckreiz eine Begleiterscheinung von Hautausschlag ist, dann wird er zumeist durch eine Erkrankung ausgelöst, z. B. Gelbsucht, Pocken, Windpocken, Allergien oder Störungen des Blutkreislaufs. In anderen Fällen kann es dazu kommen, daß man sich oft kratzt, wenn ein Insektenstich oder Biß durch Parasiten die Haut stark reizt und irritiert, wenn Hormonveränderungen zu Mangelerscheinungen führen oder wenn eine Pilzinfektion vorliegt.
Es kann aber auch ohne offensichtliche Hautläsion zu Juckreiz kommen. So kann zum Beispiel eine Schwangerschaft zu dem wiederholten Verlangen führen, sich zu kratzen. Extrem trockene oder alternde Haut bewirkt Altersjuckreiz. Neuropathischer Juckreiz liegt vor, wenn die Nervenfasern auf Dauer komprimiert sind. Medikamente, Nahrungsmittel, Pflanzen können stofflich bzw. allergisch bedingten Juckreiz auslösen…
Dem Juckreiz geht in der Regel eine intensive Reizung der Haut vorweg, die im Zusammenhang mit einer Hautveränderung stehen kann, aber nicht muß. Das Verlangen sich zu kratzen, kann sich an jeder Stelle des Körpers bemerkbar machen, in den meisten Fällen juckt es einen aber am Kopf, in den Beugefalten, zwischen den Fingern, an den Vorderarmen und den Händen. In den meisten Fällen kommt es zu Juckreiz, weil die Haut extrem trocken ist. Ursächlich für Juckreiz kann aber auch eine heilende und vernarbende Wunde sein. Der Juckreiz kann sich an einer bestimmten Stelle des Körpers bemerkbar machen oder den ganzen Körper betreffen. Juckreiz kann allergisch bedingt, nervösen Ursprungs oder eine Reaktion auf Bauchschmerzen und Verstopfung sein. Auch der Intimbereich ist von Juckreiz nicht ausgeschlossen. Der After und die Geschlechtsorgane können die Ursache für heftigen Juckreiz werden. In allen Fällen ist die Homöopathie mit ihren natürlichen Heilmitteln eine effiziente Lösung.
Bei großflächigem Juckreiz mit oder ohne Hautläsion gibt es verschiedene homöopathische Empfehlungen: Arsenicum album C5, Radium bromatum C5, Mezereum C5 oder Phenobarbitalum C9. Bei Juckreiz vor allem auf dem Kopf nimmt man Clementis erecta C4 und Urtica urens C4. Juckreiz in den Beugefalten erfordert die Einnahme von Sepia C5, lokaler Juckreiz zwischen den Fingern läßt sich sehr gut mit Selenium C5 behandeln. Macht sich der Juckreiz vor allem an den Vorderarmen und den Händen bemerkbar, greift der Homöopath zu Piper methysticum C3. Die Einnahme von Graphit C5 und Fluoricum acidum C5 hat sich als besonders wirkungsvoll erwiesen, wenn Narben jucken. Spröde, trockene Haut kann sehr leicht Juckreiz verursachen. In diesem Fall kann zu Ambra grisea oder Barium carbonicum C5 gegriffen werden.
Auch Juckreiz an den Genitalien kann durch die Homöopathie sehr gut behandelt werden. Bei Juckreiz in der Afterregion wird empfohlen, zu Aloe soccotrina C4, Hydrastis D2, Dolicho pruriens C4 und Fluoricum acidum zu greifen. Besteht das Verlangen sich zu kratzen vor allem an den Geschlechtsorganen lauten die homöopathischen Lösungen Petroleum C5, Croton tiglium C4, Saponaria, Nitricum acidum C5 und Cinnabaris C4.
Allergiebedingten Juckreiz unterdrückt man am besten durch Hydrastis compositum D2 und Phenobarbitalum C9. Bei nervösem Juckreiz haben sich die homöopathischen Heilmittel Ignatia C5, Cina, Ambra grisea, Staphisagria, Nux vomica und Chamomilla besonders bewährt. Ist der Juckreiz schließlich auf Verstopfung zurückzuführen, sollte er mit Indigo C5 und Nux vomica C5 behandelt werden.
Es wird empfohlen, medizinischen Rat einzuholen, wenn der Juckreiz resistent für die Behandlung mit den genannten Mitteln ist. Wer glaubt, daß es sich um ansteckenden Juckreiz handeln könnte, sollte übrigens mit dem Arztbesuch nicht zögern. Ein Arzt oder Heilpraktiker ist am ehesten in der Lage, eine korrekte Diagnose zu stellen und Arzneimittel zu verschreiben, die den Juckreiz und störenden Wunsch sich stets und ständig zu kratzen garantiert unterdrücken.
- Anacardium orientale
- Apis mellifica
- Caladium seguinum
- Causticum
- Coffea cruda
- Croton tiglium
- Dolichos pruriens
- Fagopyrum esculentum
- Fluoricum acidum
- Graphit
- Mezereum
- Poumon histamine, Lungenhistamin
- Radium bromatum
- Rumex crispus
- Sarsaparilla officinalis
- Teucrium marum
- Urtica urens
Gut zu wissen: Es gibt verschiedene Arzneimittel zur Behandlung von Pruritus. Homöopathische Heilmittel wirken in der Behandlung dieser unangenehmen Hautempfindung schneller und effizienter als allopathische Arzneien. Die Klassische Homöopathie bietet verschiedene Heilmittel, die sich je nach Form und Darstellung des Juckreizes gezielt einsetzen lassen.
Pingback: Der richtige Schutz von trockener Haut bei eisiger Kälte « arzneimittel.de - Ratgeber Gesundheit
Pingback: Akne juvenilis, vulgaris und unreine Haut in der Homöopathie | Homöopathiewelt
Pingback: Husten, Schnupfen, Heiserkeit, Erkältung, Rhinitis | Homöopathiewelt
Pingback: Homöopathische Hilfe bei Ekzemen und Ausschlägen bringen | Homöopathiewelt
Pingback: Homöopathikum Sarsaparilla officinalis, Smilax aspera | Homöopathiewelt
Pingback: Zincum metallicum, Homöopathikum und Konstitutionsmittel | Homöopathiewelt