Bei der Follikulitis handelt es sich um eine Entzündung des Haarfollikels (Haarbalgs) bzw. der Haarwurzelscheide. Grundsätzlich können alle mit Haaren besetzten Körperteile von dieser Erkrankung betroffen sein. Zumeist ist eine Follikulitis infektiösen Ursprungs: der verantwortliche Keim ist fast immer der Bacillus Staphylococcus aureus. Die Entzündung kann aber grundsätzlich durch verschiedene Bakterien ausgelöst werden, neben Staphylokokken z.B. Streptokokken, aber auch durch Hefepilze wie Candida albicans. Typisch für die Erkrankung ist eine Schwellung an der Basis des Haarfollikels, in dem das Haar liegt. In der Regel ist eine solche Haarbalgentzündung gutartig, die wiederholt auftretende Infektion kann aber auch zu einer chronischen, tiefen Follikulitis mit Komplikationen führen. Bei einer solchen tiefen Follikulitis verspürt der Betroffene an den betroffenen Hautstellen Brennen und Schmerzen, die ihn dazu veranlassen, sich dort immer wieder zu kratzen. In der Behandlung der oberflächlichen Follikulitis genügt sorgfältige Hygiene, die chronische oder tiefere Follikulitis dagegen impliziert medikamentöse Behandlung. Ziel solcher Behandlungsmaßnahmen ist die Zerstörung der für die Entzündung verantwortlichen Bakterien oder Pilze.
Die Symptome der Follikulitis hängen davon ab, wie weit die Infektion vorangeschritten ist. Bei oberflächlicher Entzündung zeigen sich Pusteln und stecknadelkopfgroße Pickel an den betroffenen Hautstellen, dort, wo die Haare aus der Haut heraustreten. Eine Verwechslung mit Akne ist daher nicht selten. Zu ihrer Unterscheidung betrachtet man die Form des Pickels: bei der Follikulitis sieht man das Haar durch ihn hindurch. Außerdem erscheint die Follikulitis eher im unteren Halsbereich oder in der Leistengegend. Durch wiederholtes Jucken in der Leiste kommt es in diesem Bereich in der Folge häufig auch zu Läsionen um die Geschlechtsorgane. Die betroffenen Hautareale sind nicht nur durch die Entzündung, sondern auch durch ständiges Berühren, Jucken und Kratzen gerötet.
Bei leichterer Entzündung wird die Behandlung der Follikulitis auf Basis von Pyrogenium C7 oder C9 zu je 5 Globuli morgens und abends durchgeführt. Wenn die Läsionen nach 2 Tagen Behandlung noch unverändert bestehen, sollte besser möglich rasch ein Arzt hinzugezogen werden.
Für die homöopathische Behandlung einer Follikulitis der Vibrissen, also am und unter dem Naseneingang, wird Hydrastis canadensis C5 zusammen mit Pyrogenium C5 und Arsenicum album C5 genommen.
Das homöopathische Heilmittel Sulfur jodatum wird in der Behandlung oberflächlicher Pickel verordnet, die durch Follikulitis verursacht werden. In diesem Fall läßt man täglich 5 Globuli Sulfur jodatum in einer Einzelgabe in der Potenz C9 langsam unter der Zunge schmelzen. Staphylococcinum C9, Graphites C9 und Thuja C9 werden einmal pro Woche, aber reihum im Wechsel genommen (jeweils 10 Globuli).
Da Follikulitis eine harmlose Entzündung ist, genügt gute Hygiene der betroffenen Zonen normalerweise, der Entzündung 2 oder 3 Tagen Herr zu werden. Die sich hartnäckig haltende Entzündung, die sich vielleicht sogar infiziert, sollte unbedingt einem Arzt vorgestellt werden, um korrekt behandelt werden zu können.
- Pyrogenium
- Sulfur jodatum
Gut zu wissen: Wenn sich die Follikulitis trotz der verordneten Heilmittel hartnäckig hält, sollte eine eingehendere Untersuchung erfolgen. Es besteht nämlich Verwechslungsgefahr mit der Hidradenitis suppurativa (Acne inversa), bei der es sich um eine Entzündung der Talgdrüsen mit ganz ähnlichen Symptomen wie bei der Follikulitis handelt.
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