Die Grundsubstanz des Homöopathikums Tellurium metallicum ist Tellur, ein seltenes chemisches Element mit sowohl metallischen wie nichtmetallischen Eigenschaften. Im Periodensystem der Elemente wird Tellur mit dem Kürzel Te und der Ordnungszahl 52 identifiziert. In kristalliner Form ist Tellur ein silberweißes, metallisch glänzendes Halbmetall, das im Aussehen Zinn und Antimon ähnlich ist. Tellurverbindungen gelten als überaus wirksam bei der Bekämpfung von Insekten, wirken Pilzbefall entgegen und hemmen das Wachstum bakteriellen Keimen. Sowohl Tellur als auch seine Verbindungen sind toxisch, selbst in geringen Dosen ist die Inhalation von Tellur schädlich für Mensch und Tier. Die Toxine wirken direkt auf das Gehirn, was zu einem somnolenzähnlichen Zustand, Kopfschmerzen und Benommenheit führt. Tellurvergiftungen machen sich durch intensiven Knoblauchgeruch der Atemluft und Körpertranspiration bemerkbar, hervorgerufen durch Dimethyltellurid.
Tellurium metallicum (Kürzel: Tell.) ist ein homöopathisches Mittel von großer Wirksamkeit bei chronischer Ohrenentzündung (Otitis) mit Bläschenbildung am Außenohr und eitrig-seröser Flüssigkeit aus dem Ohr. Solche Otitiden sind schmerzhaft, brennen, irritieren die Gehörgänge und sind manchmal auch blutig. Lautet die ärztliche Diagnose auf eine Gehörgangsentzündung oder Mittelohrentzündung, liegt eine Reizung oder Entzündung der Schleimhaut des Mittelohrs vor. Solche Infektionen führen in der Regel dazu, daß Eiter aus dem Ohr läuft, der ähnlich wie fauler Fisch riecht. Bei Entzündungen der Nasenschleimhäute wird Tellurium empfohlen, wenn gleichzeitig die Augen tränen und die Stimme heiser ist. Tellurium metallicum macht dann die verstopfte Nase wieder frei. Schließlich empfiehlt sich dieses homöopathische Mittel bei einem trockenen und schmerzenden Hals, wenn der Betroffene dabei Schluckbeschwerden zeigt. Darüber hinaus hilft das Mittel bei schlechtem Atem und einer weiß belegten Zunge.
Das Mittel Tellurium metallicum ist überaus empfehlenswert für die Behandlung bestimmter Rheumabeschwerden. Besonders paßt es zu rheumatischen Schmerzen im Lendenwirbelbereich und der Wirbelsäule. Oft strahlen die Rückenschmerzen zum Hals und in die Schultern aus. Manchmal hat der Betroffene einen wirklich steifen Hals. Auch Ischiasprobleme gehören zu den Hauptindikationen dieses Mittels. Tellurium metallicum wird vor allem dann verschrieben, wenn die Symptome durch Bewegung, bei Husten oder Lachen, schlimmer werden. Beugt der Patient dagegen ein Bein, lassen die Schmerzen nach. Bei Gelenkschmerzen wird dieses homöopathische Mittel schließlich und endlich auch empfohlen. Die Schmerzen werden meistens auf der rechten Seite gefühlt und verschlimmern sich beim Gehen.
Gelangen tellurhaltige Substanzen in Kontakt mit der Haut, kann zu eitrigem Hautausschlag und Juckreiz kommen. In der Homöopathie wird Tellurium metallicum daher verwendet, um ganz ähnlich verlaufende Krankheiten zu behandeln. So wird dieses Mittel z. B. bei Herpes insbesondere dann empfohlen, wenn Bläschen an den Beinen oder im Gesicht erscheinen. Besonders nachts oder wenn sich der Betroffene ausruht ist der Juckreiz geradezu unerträglich. Auch andere Formen von Hautausschlägen kann man mit dem homöopathischen Mittel Tellurium metallicum behandeln, darunter plaqueförmige Ekzeme insbesondere hinter den Ohren und im Nacken.
Bei chronischer Ohrenentzündung empfiehlt sich die Einnahme von Tellurium metallicum C9 (3 Globuli morgens, mittags und abends).
Rheumabeschwerden im Bereich des Rückens und der Wirbelsäule (Ischialgie, Ischiassyndrom) wird Tellurium metallicum C5 verschrieben (3 Globuli, dreimal täglich). Das Mittel paßt insbesondere, wenn sich die Schmerzen durch Husten verschlimmern.
Um Hautausschläge zu behandeln, verschreibt der Homöopath Tellurium metallicum C5 (3 Globuli, morgens, mittags und abends zu nehmen).
- Ekzem, Ausschlag
- Neuralgie, Nervenschmerz
- Otitis, Ohrenentzündung
- Ischialgie, Ischiassyndrom
Gut zu wissen: Tellurium metallicum ist angezeigt, wenn sich die Symptome durch Kälte und bei Berührung (Druckempfindlichkeit) verschlimmern. Dieses Mittel wird auch dann eingesetzt, wenn sich der Zustand des Patienten durch Lachen und Husten verschlechtert und wenn der Schmerz in der Ruheposition vor allem auf der schmerzhaften Seite des Körpers geradezu unerträglich wird.